Mahlzeit. Ja DOUBLE TAP (den meinst Du doch, oder?) ist schon nicht schlecht gemacht. Das Drehbuch war sicherlich nicht sehr dick, aber der Umgang mit den Waffen und die Shoot-Outs sind klasse gefilmt. Wie immer hat Beck in seiner Beschreibung zu tief in die Superlativen gegriffen - man sollte also keine Blutbaeder erwarten. Ein cooler Streifen - wer die letzten Produktionen wie 2000 A.D. mochte, wird hier auch seinen Spass haben. DOUBLE TAP ist gekonntes Kino mit Qualitaeten statt Quantitaeten. Irgendwie ist es jetzt so, das man sich auf die GOLDEN HARVEST Produktionen neuerdings verlassen kann (12 NIGHTS ist auch klasse!)
ja, es wurde in Cannes in der Tat eine längere, härtere Fassung von DOUBLE TAP gezeigt. Und genau die hat Martin auch gesehen. Und genau auf dieser Fassung beruht auch seine Katalogbesprechung. Daß der Film in HK geschnitten wird, konnte Martin nicht ahnen. Daher bitte ich höflichst, den Knüppel wieder einzupacken, okay?
Viel besser als DOUBLE TAP finde ich übrigens A WAR NAMED DESIRE von Alan Mak (RAVE FEVER, NUDE FEAR), für mich ganz klar einer der besten HK-Filme des Jahres. Die Geschichte ist zwar nicht neu (im Grunde klassischer Heroic Bloodshed-Stoff), aber die visuelle Umsetzung, die den Drehort Thailand im übrigen sehr schön zur Geltung bringt, und die Schauspieler, allen voran Francis Ng, Dave Wang und Gigi Leung, sind wirklich klasse. Zwar übernimmt Mak recht viel von A HERO NEVER DIES (die Sache mit dem Rollstuhl oder die Ausleuchtung), aber das ist völlig egal. Gerade die letzte halbe Stunde (insbesondere der Tod von... - ein emotionaler Höhepunkt) gehört meiner Meinung nach zum besten, was das HK-Kino in letzter Zeit hervorgebracht hat.
Kannst Du in etwa sagen, wieviel ca. zeitmäßig geschnitten wurde und woran sich die Leute in HK gestoßen haben? Ist DOUBLE TAP eigentlich nur für die DVD oder auch schon im Kino beschnitten worden?
Ich hatte die Gelegenheit, "Double tap" nur wenige Tage nach seiner Fertigstellung zu sichten und war hoechstpersoenlich geschockt ob der darin enthaltenen Gewaltszenen. In seiner O-Fassung ganz sicher einer der haertesten uns konsequentesten HK-Filme der letzten Jahre.
Fuer die Kino- und DVD-/VCD-Veroeffentlichung wurden einige Blutspritzer entfernt, wobei vor allem das Fehlen einer Szene, als Leslie Cheung in Zeitlupe ein Kind erschiesst, besonders auffaellt. Meine Begleitperson war eine HK-Chinesin mit bewiesen starkem Magen und selbst sie war danach etwas bleicher.
Die Schnitte koennen eigentlich kaum auf das 2B-Rating zurueckzufuehren sein, denn nur bezogen auf die Blutmenge war "Extreme crisis" auch nicht harmloser. Mein Verdacht ist eher der, dass die Produzenten selber eine Zurueckstufung der Gewalt wollten, um a) den Film halbwegs massenkompatibel zu machen und b) Leslie Cheung zumindest noch 2 bis 3 weibliche Fans zu erhalten.
Anyway, in jeder Fassung ein exzellenter Film. Mr. Kinnert, bitte eat my shorts und lass doch einfach mal diese nur noch peinlichen Angriffe bleiben, ok?