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asianfilmweb • Filme • Battles Without Honor And Humanity (JP 1973) • Tarnished Code of Yakuza · The Yakuza Papers
FILMEJP • BATTLES WITHOUT HONOR AND HUMANITY
BATTLES WITHOUT HONOR AND HUMANITY

     aka TARNISHED CODE OF YAKUZA · THE YAKUZA PAPERS
     JAPAN 1973

CAST & CREW
REGIE Kinji Fukasaku
DARSTELLERBunta Sugawara, Hiroki Matsukata, Kunie Tanaka, Eiko Nakamura, Tsunehiko Watase, Goro Ibuki, Nobuo Kaneko, Toshie Kimura, Tamio Kawaji, Mayumi Nagisa, Asao Uchida, Shinichirô Mikami, Hiroshi Nawa, Shinji Takano, Keiji Takamiya

DVD/BD/HD/OST VERÖFFENTLICHUNGEN VOM FILM
 Rezension des Titels vorhanden
DVD Battles Without Honor And Humanity

DeutschlandRapid Eye Movies • FSK 16 •
 2,35:1 anamorph
 japanisch DD2.0
 deutsch
  Postkarten; Bildergalerie, Kinotrailer

DER FILM IM KINO
20.06.2024
Original mit UntertitelnLimitiert
Battles Without Honour And Humanity
[Rapid Eye Movies/Real Fiction]

WEITERE INFORMATIONEN
LAUFZEIT
99 Minuten

FILMINHALT
Japan im Jahr 1945. Nach dem Abzug der Amerikaner aus Hiroshima blüht dort das organisierte Verbrechen. Yakuza Banden übernehmen die Macht über die Stadt. Der ehemalige Soldat Hirono Shoza wandert in den Knast nachdem er einen anderen Mann aus Gründen der Ehre tötete. Im Gefängnis lernt er den Yakuza Hiroki kennen, mit dem er eine Blutsbruderschaft eingeht. Hiroki schafft es durch einen vorgetäuschten Selbstmordversuch aus dem Gefängnis zu entkommen. Als Hirono entlassen wird, schlägt er ebenfalls eine Laufbahn als Yakuza ein und schließt sich dem Dol-Clan an, wo er aufgrund seiner Loyalität bald in eine höhere Position rückt. Die Geschäfte laufen gut, der Schwarzmarkt floriert, doch als die Yakuza während des Koreakriegs in den Drogenhandel einsteigen kommt es bald zu Spannungen und zum Zerwürfnis zwischen alten Freunden.

FILMREZENSION VON ALEXANDER KOSCHNY
"Battles Without Honor And Humanity" wird oft als japanisches Pendant zu Martin Scorseses Meisterwerk "The Godfather" genannt und gehört sicher zu einem der vielzitiertesten Filme der japanischen Kinogeschichte. Im Westen erfuhr der Film vor allem durch Quentin Tarantinos zitierfreudiges Racheepos "Kill Bill" verspätete Popularität. Der im Jahr 2003 verstorbene Regisseur Kinji Fukasaku, der der jüngeren Kinogeneration vor allem durch seine grelle Gewaltsatire "Battle Royale" bekannt sein dürfte, schuf mit "Battles Without Honor And Humanity" einen epischen Gangsterfilm der insgesamt fünf weitere Episoden nach sich zog. In semi-dokumentarischem Stil begleitet Fukasaku seine Hauptfigur Hirono über einen Zeitraum von zehn Jahren durch die Irrungen und Wirrungen Japans in der Nachkriegszeit.

Fukasaku geht dabei völlig neue Wege. Mit seinem Film brach er mit gängigen Konventionen, er räumte auf mit dem verzerrten Bild, welches die Yakuza als eine Organisation der Ehre und des Ruhms darstellte und setzte stattdessen auf ungeschönten Realismus. "Battles Without Honor And Humanity" bietet keine Hochglanzoptik und keine gelackten Klischees, dieser Film ist rau, kantig und unerbittlich. Auch mit graphischer Gewalt hält der Regisseur nicht hinter dem Berg. Da werden Arme abgehackt, Finger abgetrennt und die Opfer sterben niemals nach ein oder zwei Schüssen, es muss schon ein ganzes Magazin in sie hinein gepumpt werden um sie schlussendlich zum schweigen zu bringen. Fukasakus Einsatz der wackelnden Handkamera war für damalige Verhältnisse beinahe revolutionär, so bleibt er immer nah am Geschehen, wodurch allerdings gerade bei den häufigen Massenprügeleien etwas die Übersicht verloren geht.

Ansonsten ist der Film technisch überzeugend und bewegt sich in Anbetracht seines Alters auf hohem Niveau, auch die musikalische Untermalung mit typischen Seventies Rhythmen ist passend gewählt, allerdings bleibt kaum eines der Stücke wirklich im Gedächtnis hängen. Neben all den positiven Aspekten darf auch etwas Kritik erlaubt sein und diese bezieht sich vornehmlich auf den Inhalt des Films. Der Plot bietet nicht viel mehr als ein Grundgerüst, ein Bäumchen-wechsel-dich-Spiel das auf Dauer ein wenig ermüdend wirkt und das obwohl äußerste Konzentration gefordert wäre, um nicht den Überblick über die jeweiligen Konstellationen zu verlieren. Yakuza Clans liegen im Clinch, Gangster wechseln die Fronten, neue Allianzen werden geschmiedet. Das ist sicher nicht uninteressant, doch von einem spannenden Plot kann hier kaum die Rede sein. Hauptdarsteller Bunta Sugawara, der überzeugend einen knochenharten, jedoch immer menschlichen Yakuza mit großem Gerechtigkeitssinn spielt, dient hier als Leitfaden durch Fukasakus Zeitportrait.

Es ist möglich, dass jüngere Filmfans dieser Streifen nicht mehr vom Hocker hauen wird, doch Filme sollten immer im Kontext ihrer Zeit betrachtet werden. "Battles Without Honor And Humanity" zählt sicher zu den bahnbrechendsten und bedeutendsten Werken des japanischen Kinos das auch auf moderne Filmemacher wie Takeshi Kitano oder Takashi Miike großen Einfluss ausübte. Trotz mangelnder Dramaturgie bietet der Film einen realitätsnahen Einblick in die Strukturen der Yakuza.

Alles in allem ist "Battles Without Honor And Humanity" nicht zwingend das Meisterwerk zu dem es viele hochstilisieren, doch es ist ein aus filmhistorischer Sicht wichtiges Werk das man zumindest einmal gesehen haben sollte.



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