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asianfilmweb • Filme • Big Bang Love, Juvenile A (JP 2006) • 4.6 Billion Years Of Love · A Big Bang Love: Juvenile
FILMEJP • BIG BANG LOVE, JUVENILE A
BIG BANG LOVE, JUVENILE A

     aka 4.6 BILLION YEARS OF LOVE · A BIG BANG LOVE: JUVENILE
     JAPAN 2006

CAST & CREW
REGIE Takashi Miike
DARSTELLERRyuhei Matsuda, Masanobu Ando, Shunsuke Kubozuka, Kiyohiko Shibukawa, Jo Kanamori, Kenichi Endo, Renji Ishibashi, Ryo Ishibashi

DVD/BD/HD/OST VERÖFFENTLICHUNGEN VOM FILM
DVD Edition Asien: Big Bang Love, Juvenile A

DeutschlandRapid Eye Movies • FSK 16 •
 1,85:1 anamorph
 japanisch DD 2.0
 deutsch
 Interview mit Takashi Miike, Trailer
WEITERE VÖ
AKTUELLSTE VÖ
 DVDBig Bang Love, Juvenile ADeutschlandRapid Eye Movies 

WEITERE INFORMATIONEN
LAUFZEIT
85 Minuten

FILMINHALT
Japan in einer nicht näher bestimmten Zukunft. Der schüchterne Jun arbeitet als Barkeeper in einer Schwulenbar, als er eines Nachts von einem Kunden vergewaltigt wird. Jun tötet seinen Peiniger, geht dabei aber mit ungeahnter Grausamkeit vor, so dass er sich vor Gericht nicht mehr auf Notwehr berufen kann. Daraufhin wird er zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. In der Strafanstalt begegnet er dem impulsiven, beinahe diabolisch wirkenden Shiro. Der junge Mann, der am ganzen Körper tätowiert zu sein scheint, prügelt ohne jeglichen Anlass auf seine Mithäftlinge ein und wird von allen Insassen gefürchtet, allerdings hält er aus irgendeinem Grund seine schützende Hand ausgerechnet über Jun. "Big Bang Love, Juvenile A" beginnt mit einer verstörenden Szene die Jun kniend über Shiros Leiche zeigt, die sich in seinem Würgegriff befindet. Jun gesteht den Mord, allerdings scheint Shiro stranguliert worden zu sein und es fehlt sowohl die Tatwaffe als auch ein Motiv. Zwei Polizeibeamten nehmen die Ermittlungen auf, jeder der Gefängnisinsassen, sowie der am Rande des Wahnsinns stehende Direktor der Strafanstalt, dessen Frau von Shiro vergewaltigt wurde und daraufhin Selbstmord beging, könnten einen Grund für die Tat gehabt haben.

FILMREZENSION VON ALEXANDER KOSCHNY
Momentan gibt es nur wenige Regisseure, die so sehr polarisieren wie Japans Enfant Terrible Takashi Miike. Dabei ist das Schaffen des Autodidakten durchaus vielseitig und reicht von Trash wie "Deadly Outlaw Rekka" über kultig verstörende Gewaltorgien wie "Ichi The Killer" bis hin zu melancholischen Dramen wie "The Bird People Of China". Zuletzt widmete sich Miike eher kommerziellen Projekten wie "One Missed Call" oder "The Great Yokai War", mit "Big Bang Love, Juvenile A" schlägt er allerdings wieder eine vollkommen andere Richtung ein. Es handelt sich hierbei um die Verfilmung des Romans "Shônen A ereji" von Ato Masaki. Miike inszeniert den Film stellenweise beinahe wie ein Theaterstück, das Setting erinnert oft an die typische Bühnenoptik. Dazu bedient er sich einer interessanten Bildsprache, die zumeist mit düsteren Braun- und Gelbtönen sowie kontrastreichem Blau aufwartet. Durchbrochen wird das Ganze zuweilen durch Aussenaufnahmen, die den Zuschauer für einen kurzen Augenblick wieder in die Realität zurückholen. Realität ist hier das Stichwort, denn es ist schwer die Realität in diesem Film zu definieren. Miike erzählt die Geschichte nicht linear, sondern grösstenteils in Rückblenden, was einen ständigen Wechsel der Zeitebenen zur Folge hat. Zudem werden bestimmte Ereignisse aus der Perspektive verschiedener Protagonisten und somit aus einer unterschiedlichen Sichtweise gezeigt. Das Hauptaugenmerk des Films liegt hierbei auf dem Symbolismus, in dem die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwinden. Sei es die Tanzeinlage, mit der Miike seinen Film eröffnet oder Shiros Tätowierungen, die genau so sprunghaft wie einer der Mithäftlinge, der zum Ende hin eine zentrale Rolle spielen wird, erscheinen und verschwinden. Am symbolträchtigsten allerdings scheinen eine Raketenabschussrampe sowie eine Stufenpyramide, die sich ausserhalb der Strafanstalt inmitten einer kargen Landschaft befinden und beide einen Weg für das Verlassen des irdischen Gefängnisses versinnbildlichen. In den Hauptrollen sind die beiden angesagten Schauspieler Ryuhei Matsuda als Jun sowie Masanobu Ando als Shiro zu sehen. "Otakus in Love" ist wohl der bislang einzige Film, in dem Matsuda einen lebhaften Charakter verkörperte. In "Big Bang Love, Juvenile A" agiert er wie üblich sehr unterkühlt, was allerdings zu seiner Figur passt. Ando, der in seinen meisten Filmen eher den Nice Guy spielt, überzeugt in der Rolle des charismatischen, brutalen und ungebremsten, zuweilen aber auch sensiblen Shiros umso mehr. Zu erwähnen wäre noch Ryo Ishibashi in der Rolle des sinisteren Gefängnisdirektors, der mit beängstigendem Minenspiel begeistert. Es fällt nicht leicht diesen Film, der von Regisseur Takashi Miike und seinem Hauptdarsteller Masanobu Ando unter anderem während der Berlinale präsentiert wurde, zu bewerten und schon gar nicht ihn einzuordnen. Die Attribute ungewöhnlich und experimentell treffen es wohl am ehesten. "Big Bang Love, Juvenile A" gestaltet sich zuweilen ziemlich verwirrend, der Film verlangt äusserste Konzentration vom Zuschauer, mehrmaliges Ansehen empfiehlt sich. Oft scheint der Handlung ein wenig der rote Faden abhanden zu kommen und einiges wird dabei wohl für immer im Dunkeln verborgen bleiben. Der Film mag nicht so recht in ein Raster passen und bewegt sich daher auch stark abseits von Mainstream-Kino und Massentauglichkeit. Somit ist "Big Bang Love, Juvenile A" sicher stark geschmacksabhängig, wer allerdings auf experimentierfreudiges Kunstkino steht oder schlicht und ergreifend auf der Suche nach etwas Speziellem ist, der sollte hier durchaus mal einen Blick riskieren.



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