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asianfilmweb • Filme • The Front Line (KR 2011) • The Front Line - Der Krieg ist nie zu Ende
FILMEKR • THE FRONT LINE
THE FRONT LINE •

     aka THE FRONT LINE - DER KRIEG IST NIE ZU ENDE
     KOREA 2011

CAST & CREW
REGIE Jang Hoon
DARSTELLERShin Ha-Kyun, Ko Soo, Ryoo Seung-Soo, Ko Chang-Seok, Lee Je-Hoon, Jo Jin-Woong, Jeong In-Gi, Ryoo Seung-Yong, Kim Ok-Bin, Choi Min, Jo Min-Ho
SCRIPT/BUCHPark Sang-Yeon
MUSIKDal Pa-Ran, Jang Young-Kyu

DVD/BD/HD/OST VERÖFFENTLICHUNGEN VOM FILM
BLURAY The Front Line - Der Krieg ist nie zu Ende

DeutschlandKSM • FSK 16 •
 1,85:1 anamorph (HD 1080p)
 deutsch dts-HD 5.1 MA, koreanisch dts-HD 5.1 MA
 deutsch
 Bildergalerie, Trailer
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 BLURAYThe Front Line - Der Krieg ist...DeutschlandKSM 
 DVDThe Front Line - Der Krieg ist...DeutschlandKSM 
 BLURAYThe Front LineKoreaKD Media 
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LAUFZEIT
133 Minuten

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FILMINHALT
Korea 1953. Seit Jahren laufen Waffenstillstandsverhandlung zwischen Nord- und Südkorea. Interessensgruppen auf beide Seiten sind gefangen in ideologischer Unnachgiebigkeit und den verlustreichen, traumatisierenden Erfahrungen des seit 3 Jahren dauernden Kriegs. In der Zwischenzeit gehen an der Frontlinie kleinere und grössere Scharmützel weiter. Der Unteroffizier Eun-Pyo (Shin Ha-Kyun) wird vom militärischen Nachrichtendienst der Südkoreaner an die Ostfront entsendet, um dort einen vermuteten Spion der kommunistischen Nordkoreaner zu enttarnen. Dort trifft er auf seinen tot geglaubten Freund Soo-Hyeok (Ko Soo). Dieser hat sich vom weinerlichen Intellektuellen zum verbissen-charismatischen Anführer einer kleineren Einheit gemausert. Im Kampf um einen strategisch wichtigen Hügel wechseln beinahe täglich die Besetzer. In einer merkwürdigen Mischung aus Resignation und Verbissenheit geht es beim Kampf um diesen Hügel schon lange nicht mehr um einen letztlich bedeutungslosen Haufen Dreck, sondern darum, sein Gesicht zu wahren und dem Wahnsinn einen Sinn zuzuschreiben. Diese über Jahre angefeuerte, unberechenbare Dynamik lässt sich auch nicht mehr stoppen, als das Kriegsende bekannt gegeben wird und die Männer auf beiden Seiten eigentlich alle erleichtert ihre Waffen niederlegen könnten...

FILMREZENSION VON DANIEL FRICK
Was waren meine Erwartungen hoch, als ich las, dass "The Front Line" von Südkorea als Oscar-Kandidat eingereicht worden war (nicht zu verwechseln mit einer Oscar-Nominierung) und zu diesem Zeitpunkt bereits einige Filmpreise gewonnen hatte. Vielleicht lag es an diesen erhöhten Erwartungen, dass ich die Grossproduktion aus Südkorea insgesamt dann leider doch nur durchschnittlich fand. Betrachtet man die "technischen Kategorien" Ausstattung, Kostüme, Kamera usw. dann ist der Film weit vorne und reicht - wenn man einmal die Schauplätze aussen vor lässt - durchaus an vergleichbare Filme aus Hollywood heran. Auch die Schlachtenszenen sind eindrucksvoll inszeniert und zeigen den offensichtlichen Einfluss grosser Vorbilder wie Oliver Stones "Platoon" oder Eastwoods "Heartbreak Ridge".

Beim Drehbuch gibt es einige Wendungen und auch die Erzählstruktur ist nicht völlig linear, was mich ebenso überrascht hat. So macht man sich zu Beginn durch die Einführung auf eine Agenten-Geschichte an der Front gefasst, geht den Autoren auf den Leim und ist entsprechend überrumpelt als diese vergleichsweise banal aufgelöst wird. Als nächstes erwartet man einen Konflikt zwischen den beiden Hauptcharakteren - und wird auch hier eines besseren belehrt. Die interessanten Ansätze dieser unerwarteten Wendungen werden aber leider nicht genutzt, um auch die gesamte Geschichte als etwas zu Ende zu führen, das man nicht schon in vielen Kriegsfilmen (besser gemacht) gesehen hat. Das Drama und die Entmenschlichung des Krieges sollen, wie es sich für einen (Anti)-Kriegsfilm gehört, ebenfalls gezeigt werden. Doch hier scheitert das Drehbuch bei dem Versuch, den Schrecken des Krieges auch erschreckend zu gestalten - zumindest teilweise. Auf der einen Seite sorgen beklemmend kalte und harte Szenen für ein bedrückendes Grundgefühl, doch immer wieder schiessen die Autoren und der Regisseur dann bei anderen Szenen mit dem Pathos für den westeuropäischen Filmfreund meilenweit übers Ziel hinaus. Dialoge à la "Lass die Tränen raus..." und "...Wenn wir morgen noch leben..." sind nicht nur endlos abgedroschen, sondern scheinen im Angesicht des Todes wohl kaum realistisch - es fehlt von der Gesamtatmosphäre das wirklich harte, grausame, kalte, egoistische. Die Verzweiflung des Krieges eben.

Leider wirken die durchaus gezeigten Härten des Krieges durch dieses für westliche Betrachter völlig überzogene Melodram und Pathos (durch in koreanische Filme immer wieder auffällt) so unrealistisch, dass sich "The Front Line" auf gewisse Weise selbst den Wind aus den Segeln nimmt. Entweder Kriegsschmonzette - aber dann richtig, mit Liebesgeschichte und allem Pipapo wie in "Pearl Harbor". Oder ein Film, der schonungslos die Kälte und Sinnlosigkeit des Krieges porträtiert. "The Front Line" scheint beides zu wollen - und macht daher keines von beidem richtig: Die einzeln betrachtet gut umgesetzten Gegenpole beider Sichtweisen heben sich gegenseitig auf. Das nimmt dem Film nicht nur viel von seinem Fluss und seiner angestrebten Ernsthaftigkeit, sondern lässt ihn da und dort regelrecht kitschig und unfreiwillig komisch wirken. Krieg soll nicht rührselig, traurig, sentimental wirken - sondern einen sprachlos, ratlos und hoffnungslos machen.

Nun sagt man den Koreanern ja nach, dass sie Kitsch mögen (scheint mit der koreanischen Kultur und Mentalität zusammen zu hängen) - ich bin aber nicht sicher, ob das in einem auf ein internationales Publikum ausgerichteten Kriegsfilm in der richtigen "Dosierung" untergebracht ist. Das koreanische Kino hat in den letzten 20 Jahren einige echte Meisterwerke herausgebracht und sicherlich grosse Fortschritte gemacht, aber immer wieder hat man auch den Eindruck, dass gute Ansätze dann am eigenen Anspruch scheitern, weil man wohl schlicht zu viel will und es dann verständlicherweise auch noch kommerziell erfolgreich sein soll. So ist es auch bei "The Front Line": Rührselige weinende Soldaten für den koreanischen Kinogänger mit der Attitüde eines Hollywood-Kriegsfilms zu mischen will bei mir jedenfalls nicht so richtig zünden. Besonders schade ist das wegen der offensichtlichen Leidenschaft, die in die gesamte Produktion geflossen ist.



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