Im Jahr 2017 nahm sich das Studio Lerche, die man hierzulande vermutlich am ehesten durch "Assassination Classroom" kennt, dem Material an und setzte dieses erneut in eine 12-teilige Serie um. Diesmal liess man den Fans die Wahl, welche Geschichten der Vorlage sie gerne in dieser Form sehen würden.

Auch deswegen verfolgt "Kinos Reise" keinen roten Faden oder eine durchgehende Geschichte. Jede Folge erzählt von einem neuen Land, dessen Bewohner und ihren Besonderheiten. Vor allem gesellschaftliche Themen werden aufgegriffen und durch Kino und Hermes meist recht kühl kommentiert. Meist haben die beiden die nötige Distanz um Stärken und Schwächen des jeweiligen Systems zu analysieren.

Und das ist es letztlich auch, was den Zuschauer motiviert die Abenteuer von "Kinos Reise" weiterzuverfolgen. Spannend sind auch die verschiedenen Länder, die wir zu sehen bekommen. So gibt es einen Staat auf Rädern, der sich ohne Rücksicht auf Verluste durch die Gegend bewegt oder ein Land, in dem Mord nicht von der Justiz bestraft wird. Auch realitätsnahe Szenarien wie ein Bonussystem für die Bewohner des Staates werden thematisiert.

Optisch gefällt "Kino's Journey" mit einem schlichten, aber schönen Charakterdesign und guten Animationen. Auch akustisch kann man nicht meckern. Sowohl die deutsche Vertonung als auch die Songs für Opening und Ending wissen zu gefallen.