"A Silent Voice" ist ein Film, der den Zuschauer viele Emotionen durchleben lässt. Zu Beginn ist man vor allem wütend auf Shoya und seine Klassenkameraden, die die arme Shoko mobben. Aber trotzdem versteht man die Sicht der Kinder, die sicherlich ganz anders mit solch einer Situation umgehen und vielleicht auch nicht die komplette Tragweite ihres Handelns verstehen.
Später empfindet man für Shoya irgendwie Mitleid, denn schließlich will der Junge alles wiedergutmachen, steht sich aber selbst ziemlich im Weg. Aber auch gelacht wird viel und letztlich fiebert man mit beiden Protagonisten mit, ob sie ihre Differenzen aus der Grundschule endgültig beilegen können.
Der Anime löst also vor allem viele unterschiedliche Emotionen beim Zuschauer aus und ist so eine echte Achterbahnfahrt der Gefühle. Dabei wird der Film aber nie zu schmalzig oder trägt zu dick auf, die Regisseurin Naoko Yamada (u.a. "K-On!") hat hier wirklich ein feines Gespür bewiesen.
Über die Themen Mobbing und den Umgang mit Menschen mit Behinderung wird in Japan leider immer noch viel zu häufig geschwiegen, daher übermittelt der Film definitiv eine sehr wichtige Botschaft und trägt diese auch nicht zu plump an den Zuschauer heran. Dafür muss man der Regisseurin ein dickes Lob aussprechen!
Die Optik und die Musikuntermalung des Films sind sehr gelungen,
vor allem die Optik weiß mit ihrem herrlichen Charakterdesign zu gefallen. Auch die deutsche Synchronisation ist gelungen, so hat man die lautierende Sprechweise von Shoko hat ebenso gut umgesetzt.
"A Silent Voice" zeigt eindrucksvoll, dass man sich mit solchen talentierten Menschen wie Frau Yamada oder Herrn Shinkai keine Sorgen um den abendfüllenden Anime-Film machen muss. So könnte auch Hayao Miyazaki dann doch mal recht entspannt in seinen wohlverdienten Ruhestand gehen... |