(…)Die erste Actionszene abrupt und dennoch erwartbar, gleichzeitig größer im Ausmaß gehalten als wie auch der erste feste Bestandteil der eigentlichen Aufgabe der Handlung angelegt. Eine Viertelstunde aus unterschiedlichen Einflüssen und Eindrücken ist bis dahin vergangen, eine Mischung aus Rekapitulieren und Nachjustieren, aus Serienspecial und eigenständigen Kinofilm, wobei das grundsätzlich Verschiedene der bisherigen Bilder und ihr loser Zusammenhang oder doch eher das Zusammenhanglose dessen durch ein schweres mauernbrechendes Fahrzeug beiseite geschoben wird und es auf der Leinwand das erste Mal eskaliert und explodiert. Ein Bus wird in voller Fahrt durch ein Rammbock auf Rädern in Seiten- und Schieflage gebracht und kleinere Begleitfahrzeuge wie Gummibälle durch die Gegend katapultiert.
Auch die folgende ausgedehnte Prügelei in einem Büro und ohne Schnitt und dafür mit mehrerlei wuchtigen Gesichts- und Körpertreffern wirkt wie seltsam als Bonus und Konzeptszene für die Zuschauer arrangiert, ebenso kleinere Gastauftritte der Crew aus der Originalserie und einer 'Erzählung' der Vorgeschichte der Einheit, die comigal Schwarzweiß gehalten ist und mit Colorkey-Technik prononciert. Das Finden des neuen Teams als Reaktion auf den Überfall geht relativ flott vorhanden, hat aber trotzdem das Gefühl eines erst knallbunten, dann blauschwarzen Pilotfilmes, wobei unsicher ist, ob eine Kenntnis der vorangegangenen Serien hier wegen der Wiederholung der Prämisse eher schadet oder wegen der ansonsten haltlosen Anspielungen eher nützt. Narrativ geht man auch für westliche Augen bekannte Wege, wurde schon die Serie als Art Variation von
Breakout Kings, dem
Prison Break - Spinoff bezeichnet oder auch diffamiert, und erweckt der Gefangenenausbruch problemlos Referenzen an Ähnliches aus
Auf der Flucht samt
U.S. Marshal oder auch
Con Air im Kontext.
Ist das alles bekannt und das neue alte Team komplett wird's auch besser; spät, aber nicht zu spät erhält der Film sein eigenes und eigenverantwortliches Leben, wodurch er auch tatsächlich belebt wird und gleich ein ganz frisches Tempo mitsamt verhältnismäßig vieler körperbetonter Actionszenen, also vermehrt Prügeleien und dies final auch mit einem wilden Kickfighter aus dem Nichts als Verstärkung erhält. Zwischen den Zeilen mit lautmalerischem Humor, einem Hauch von Serienkillerplot, dann wieder Korruption in der Polizei, den Auswüchsen der japanischen Yakuza, Actionspektakel für die Massen, Buddy Picture aufgrund der Gegensätzlichkeit des zusammengewürfelten Vereins und dies als Gemengelage des aktuellen südkoreanischen Cops VS Robbers Kino bestückt, mit weniger Überraschungen als vielmehr einem genussvollen Spiel all der Zutaten gehalten und diesmal auch nicht ohne Not über die müßige Laufzeit hinaus gestreckt.
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