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Der grosse Actiongülle - Thread

Diskutiere über asiatische Filme, Darsteller oder alles andere, das den Asien-Film-Fan interessiert.

Beitragvon Mic am Do, 06.10.2005, 14:19

Feuerschlag aus gelber Hölle
Zwei kontrahierende Gaunerbanden befinden sich auf der Jagd nach einer antiken, mit Juwelen besetzten Krone aus dem 17ten Jahrhundert. Der „Experte“ Le Kang [ Chen Tao ] soll die zwickliche Lage klären…

Die Prämisse des taiwanesischen Easterns beruft sich schon einmal auf sehr zweckdienlichen, aber dafür umso abstruseren Schlussfolgerungen. Der „Experte“ ist nämlich bloss ein friedliebender und gesetzestreuer Mann, der mit den kriminellen Machenschaften so gar nichts zu tun hat und dies auch nicht haben will. Dementsprechend lehnt er das Angebot von Mr. Sung, dem einen Gangsterboss, auch dankend ab und dementsprechend muss der mit der Entführung von dessen Bruder Le Ming zu härteren Mitteln greifen. Letztlich zieht man sich dadurch nur mehr Schaden als Nutzen auf sich, aber seinen eigenen Männern hat man die achso knifflige Aufgabe der Beschaffung der Krone wohl nicht zugetraut.
Auf dieser extensionalen Grundlage der unnötigen Synopsis agiert später auch die zweite Gaunerbande; nach einigen Scherereien mit dem nun willigen Le Kang befreien sie einfach Le Ming aus der anderen Geiselnahme und nehmen den Unfreiwilligen nun selber unter ihre Fittiche. So geht das eine Weile, dann wird diese Variante der Überredung abgeändert – Le Ming läuft bei dem Trouble irgendwann ins Messer - und man greift sich Le Kangs Freundin.

Der Plot ist also nur scheinheilig und nicht das Wichtigste, fadenscheinige Motivationen und ihre Konstruktion bleiben im unzureichenden Standard des Genres.
Die vorherrschende Beliebigkeit und Vorhersehbarkeit der Handlung und ihrer Entwicklung schafft zumindest genug Anlässe für Action im Erzählrahmen, was dann schon wieder legitim ist. Dialoge der Marke „Na gut, jetzt gibt’s Prügel“ kennzeichnen dann das zusammengeflickte Fetzwerk aus Schlägereien und einigen materialintensiveren Stunteinlagen.
Diese bleiben ebenfalls innerhalb der Thematik und Ästhetik der 70er Jahre; das Martial Arts vermeidet tunlichst Grazie und Vollkommenheit und geht zumeist sehr rupppig und abgehackt vor. Die Bewegungen sind schief, eine Choreographie nicht ersichtlich. Leider wird dabei auch nur um die Einrichtung herumgekickt, statt diese einzubeziehen; das Inventar der Räume ist danach fast heiler als zuvor.
Später fällt einem auch der Grund dafür auf: Der Film pendelt nämlich in Standardsituationen nur zwischen den Schauplätzen der zwei Hauptquartiere und der Wohnung des Helden hin und her und kann deswegen schwerlich jedes Mal die gesamte Inneneinrichtung zerlegen.

Dafür wurde das Budget in einige Verfolgungsjagden und damit verbundenen Stunts gelegt; dass Modern Day Setting zumindest in dem Punkt ausreichend beachtet, wenn man schon jeden Einsatz von Schusswaffen verweigert.
Den ersten und eigentlich auch einzigen money shot setzt man bereits am Anfang ein: Ein Motorrad springt diagonal über einen fahrenden Zug; dementsprechend wird die Szene dreimal gewürdigt.
Passt die Sequenz hierbei noch gut in die Geschichte hinein, hat man bei späteren Aufnahmen mehrmals das Gefühl, dass der Stunt als Fremdkörper aussen vorsteht. So hat es Le Kang zweimal sehr eilig und muss beim Überholen unbedingt über einen Laster hüpfen und später querfeldein fahren, was auch sehr unnötig aussieht.
Zudem sind die eigentlichen Verfolgungsjagden teilweise sehr langsam, zeitweise sogar scheinbar im Schritttempo gefilmt und kommen wirklich nicht vom Fleck; was das Todesurteil für einen rein visuell dominierten Film ist.
Manche davon werden sogar nicht einmal aufgelöst, sondern abrupt ausgeblendet. Je nach Gusto des Cutters fährt der Nachzügler auch 5m, dann 100m und dann wieder 5m hinter dem Flüchtenden; man kann sich das Ergebnis vorstellen.

Abseits der offensichtlichen Mängel und in Berücksichtigung der Entstehungszeit kann man aber schon dankbar sein, dass a ) kein Wald – und Wiesenklopper abgeliefert wurde und b ) die Hauptperson weder nach Bruce Lee auszusehen versucht noch so tut, als ob.
Das einfache Konzept wird mit Konsequenz und folglich fehlender Ambition umgesetzt und sieht letztlich halt wirklich so aus, wie erwartet.
Für Fans.

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Mic
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Beitragvon kancho am Do, 06.10.2005, 23:47

Hunted Hunter: Voll verschenkt
Project S: Kult

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Beitragvon Mic am Fr, 07.10.2005, 13:43

Bruce Lee - Sein tödliches Erbe
OT: Tough Guy
AT: Black Dragon
Als der Feldbauer Tai Yu [ Jason Pai Piao ] seinen Stiefbruder Shu Fu Che reich und erfolgreich im Anzug wieder trifft, will er auch so werden. Er borgt sich Geld von ihm und verlässt am nächsten Tag China, um ebenfalls sein Glück auf den Philippinen zu finden. Zuerst scheint es ganz rosig zu laufen: Er findet schnell Arbeit auf den Docks und wird nach einigen Reiberein wegen seiner Schlagkräftigkeit auch vom Vorgesetzten Chang [ Thompson Kao Kang ] befördert. Doch mit dem Auftreten vom „Schwarzen Drachen“ [ Ron Van Clief ] und seiner Bande ändert sich alles...

Nicht nur der deutsche Titelbezug, sondern auch die Synchronisation stellt einigen Bezug zu Bruce Lee her, der in Unkenntnis der originalen Sprachfassung einfach mal so intendiert werden soll, aber leicht unvorstellbar wirkt.
Tai Yu wird mehrmals als Vetter von Lee bezeichnet und trägt auch einige Andenken an sein grosses Vorbild mit sich herum; u.a. speziell angefertigte Kampfschuhe, die er natürlich beim Finale auspackt. Auch ergeht er sich anfangs in inneren Dialogen mit dem bereits Toten. Der gravitätische Nachruf wirkt nicht unbedingt störend, aber hätte der Film nicht nötig und passt auch nicht wirklich deckungsgleich über den ansonsten eher ernsten und sogar etwas sozial – interessiertem Film.

Bereits die Ankunft auf den Philippinen zeigt die ersten Opiumsüchtigen krampfend im Entzug auf der Strasse liegen; ansonsten wird die Gegend von getürktem Glücksspiel, Taschendiebstählen, Zwangsprostitution, Prügeleien und Betrügern geprägt. Der nicht unbedingt naive, aber doch leicht zu gutmütige Tai Yu hat deswegen auch schnell Anhang in seiner kleinen Bude; er nimmt nämlich den scheinbar kranken Mao [ Chan Lau ] bei sich auf und füttert diesen ebenso durch wie ein freigekauftes Mädel, die aber wenigstens das Herz am rechten Fleck hat.
Als ihn die „Schwarze Drachen“ Gang nach einigen Fehlschlägen am Pier aufsucht, um ein normales Wort mit ihm zu reden – „Du bist kein Mann, du bist ein dreckiger Köter“ – und ihm vorwirft, die örtlichen Drogenhändler zu beschützen, wird er hellhörig und macht sich selber ins Lager auf.
Den Rest kann man sich denken; nach der Einführung mit Shu Fu Che am Anfang auch, wer als Endgegner herhalten muss.

Das Konzept der Erzählung ist relativ gelungen und geht bis auf kleine Schwächen auch prima auf. Der soziale Einstieg verblasst ebenso schnell wie das Suchtproblem recht schnell, aber ist einer kreativen Abhandlung wohl auch nicht gewachsen und wird dafür geschickt als agitatorisches Dramaturgiemittel für die spätere Action genutzt. Das Generalthema Rache bleibt fast vollständig aussen vor. Gelungene Rückblenden kennzeichnen und betonen die entscheidenden Momente, die die symmetrische Veränderung vom Helden und großflächig der Verhältnisse um ihn herum hervorführen.
Nachdem seine Augen geöffnet wurden kommt noch ein nicht wirklich adäquater dramaturgischer Kniff: Er hatte einen Vertrag für 5 Jahre unterzeichnet, der bei „Kündigung“ eine Konventionalstrafe von 100.000 $ vorsieht.
Das hält ihn dann auch solange auf, bis sich Mao endlich mal beweisen und was Gutes tun will und gleichzeitig seine Freundin entführt wird, dann steht der Showdown an; welcher interessanterweise wirklich etwas an Lee’s Die Todesfaust des Cheng Li erinnert.

Auch dort wurde als einziges realitätsverdrängendes Mittel mit etwas zu hohen Sprüngen aus dem Stand gearbeitet und sich ansonsten auf saubere und trotzdem durchaus überzeugende Kämpfe versteift; leider ist der Ausgang hier etwas halbherzig und unentschieden.
Da sich nur die Handkante gegeben wird - Schusswaffen werden nicht genutzt, Stunts nicht vollzogen - steigert trotz der zunehmenden Zahl an Gegner nicht wirklich die Aufregung, aber für die Entstehungszeit geht es soweit in Ordnung.
Die narrativen Probleme ergeben sich aus dem etwas hinziehenden Einstieg und schwerwiegender aus der unnötigen Figur des Mao, der den gesamt positiven Effekt manchmal fast neutralisiert.
Ansonsten ist der Film ansprechend düster und karg und beschränkt seine inszenatorischen Gepflogenheiten einmal nicht nur auf die Aneinanderreihung von Fights.

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Beitragvon Mic am So, 09.10.2005, 12:00

Kung Fu - Die Schläger von Hong Kong
OT: Iron Punch Contest
Im Süden brodelt es. Die Regierung ist korrupt, eine Gegenbewegung von Sport – und Karateschulen hat zum aktiven Kampf aufgerufen.
Kung Fu, der beste Schüler des Kao Chung, wird zusammen mit seiner Verlobten und den Freunden in den Kampf hineingezogen...

Die Inhaltsangabe ist recht schwammig und kennzeichnet vielleicht nur die ersten 10min des Filmes, verwirft die Synopsis dann auch [ scheinbar ] öfters während der Gesamthandlung, um erst am Ende flugs wieder darauf zurückzugreifen. Die Handlung selber ist meistens unklar, was an der Verstümmelung der deutschen Fassung liegt.
So präsentiert sich hier ein nur im Subtext ausschweifendes Epos, dass die meiste Zeit blosse Andeutungen einer grossen Geschichte aufweist; man muss sich schon selber darum kümmern, die Mäanderungen zu verfolgen und zusammenzufügen. Auf den ersten Blick passt hier sehr wenig und wird dementsprechend schnell uninteressant: Mehrere Personen werden einfach fallengelassen, dafür wild mit anderen Figuren addiert. Die Motive und Ziele der Beteiligten ändern sich ebenso abrupt wie die Situationen, wenn überhaupt welche erkennbar sind; der Überschwang an Konstellationen bekommt erst über die Dauer ein relativ festes Zentrum. Zudem scheint die Zeit sehr schnell voranzuschreiten, die Veränderungen passieren sehr rasch. Das Ergebnis ist vielleicht mit einer auf einen Film zusammengestutzten Serie vergleichbar; die Übersicht sowie die zeitliche und räumliche Orientierung sind weg.

Die vorliegende Reduktion hat allerdings trotzdem genügend Ansätze zu bieten, um mit etwas Vorstellungsarbeit und eigener Phantasie durchaus seine Möglichkeiten aufzuweisen; nur dass diese eben als Fragmente vorliegen.
Die Revolution wird gänzlich auf privaten Bereich vollzogen; die speziell angesprochene Kampfschule des Kao Chung und ihre [Familien]Mitglieder halten als Zentralperspektive her.
Nach der frühen Ermordung des Leiters wechselt schnell die Nachfolgerschaft: Kung Fu wird zuungunsten des Sohnes Ke Chung als neuer Führer bestimmt; bekommt dann allerdings schnell ein Problem mit der Frau des Ermordeten und zieht sich trotz seiner Verlobten – der Tochter des Ermordeten – zurück.
Ebenso fix wird die Schule geschlossen und Sekunden später in eine Spielhölle umgewandelt, wobei diesmal zwei Familienfremde im Vorstand sitzen und die übrig gebliebenen Mutter und Tochter auch an der kurzen Leine halten.
In der Zwischenzeit werden wieder einige Kommentare bezüglich der Revolution gemacht; im Showdown ist es dann tatsächlich soweit.

Wäre die Szenerie nicht so zusammenhanglos, wäre auch der Film nicht so schwerfällig und scheinbar gegen die Regeln der Dramaturgie inszeniert worden.
Die Geschichte ist ausschweifend und arbeitet teilweise gekonnt mit den Mitteln der Soap Opera; die ständig neuen Aspekte vermischen sich später besser mit bereits altbekannten Tatsachen. An einigen wichtigen Personen wird festgehalten und darauf die Basis einer syntaktischen Schicksalsgeschichte in politischen Wirren formiert. Die Welt ist komplex und kompliziert in sich abgeschlossen und dreht sich nur um die Kampfschule/Spielhölle, was anderes scheint es nicht zu geben.
Durch die fehlenden Anschlüsse ist das Netzwerk des aufgezeichneten Sittenbildes jetzt natürlich nicht mehr dicht und glaubwürdig, sondern kann immer nur noch Skizzen davon herstellen. Ein Problem ist auch, dass einem die Personen nicht sympathisch geraten wollen, speziell die Mutter bekommt kein Bein auf dem Boden und handelt bar jeder verständlichen Emotionalität und auch Intelligenz.
Zudem ist kein wirklicher Protagonist vorhanden; Kung Fu ist ein dröger Mensch, auch wenn er es hinter einigen Auftritten verbergen will.

In dem Gesamtbild kommt auch die Action nicht zu kurz, aber findet dann auch paar Mal zwischen Personen statt, die erst auf den zweiten oder gar dritten Blick zuordbar sind; ausserdem ist in den nicht wenigen Nachtszenen nichts erkennbar.
Ein abschliessendes Urteil ist also angesichts des zerstückelten Release - Desasters hier schwerlich zu fällen; man kann zumindest einen Film vermuten, der paar Jahre und Ambitionen später einen guten Bloodshed – Flick abgegeben hätte.
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Beitragvon Mic am So, 09.10.2005, 12:01

Rache für Bruce Lee
OT: The Growling Tiger
London:
Die Geheimorganisation „Schwarze Hand“ hat bei der letzten Karateweltmeisterschaft in Rom ihr Geld auf Bruce Lee gesetzt. Dieser wurde allerdings von Tong Lung besiegt [ und getötet ? ], so dass ihr Einsatz von 1 Million $ gesprengt wurde. Das Syndikat will Rache und es muss sowieso etwas unternehmen, da bereits neue Meisterschaften anstehen...

Die Synopsis zeigt bereits auf, auf welcher intellektuellen Ebene der folgende Film angelegt ist und setzt das bestätigte Vorurteil dann in seinen 80min auch blendend in die Tat um. Zumindest hält man sich an den Ausgangspunkt, aber dass man nun so gar kein weiteres erzählerisches Element hinzufügt steigert die Spannung und Dramatik der folgenden Handlung nicht gerade ins Enorme.
Im Gegenteil.

Nach dem einleitenden Gespräch der schlecht gelaunten Gauner entsenden diese ihren Experten für Fernost, Ching, nach HK; dieser greift sich in Hua einen einheimischen Kriminellen vor Ort, der Tong Lung aufsuchen soll.
Der ist bereits vorgewarnt und legt sich deswegen auch eine Tarnung zu: Er nennt sich von fortan Tong Fu.
Das wars, kein Wegzug, kein Verstecken im Untergrund, nur die Namensänderung.
Da man ihn auch deswegen erstmal nicht finden kann [ ? ] greift man nacheinander seine Schwester, Vater und ein befreundetes Kind an. Bei dem letzteren hat man Erfolg, so dass dann bald die Gegenreaktion von Tong Lung ansteht und damit der Showdown.

Dieser dauert seine stattlichen 20min; sowieso ist die Action der einzige Faktor, der dem Trashfilm seine Daseinsberechtigung verleiht. Von der Anzahl sowieso ausreichend ist die dargebotene Qualität auch soweit überzeugend, kann auch heutzutage noch ohne Probleme angeschaut werden. Grossartiges Stuntwork wird auch hier aussen vorgelassen; nur am Ende schmeisst sich Tong Lung auf ein fahrendes Auto und hämmert mit seinem Kopf in mühsamer Kleinarbeit die Windschutzscheibe ein [ ? ].
Mehr ausser den Fights ist aber auch gar nicht gegeben; die dümmliche Story begrenzt sich auf seine Idee und rein äusserlichem Interesse.
Der stenographische Szenenaufbau ist vollständig auf die Vorbereitung der nächsten Kampfszenen gerichtet und wird einzig durch die Addierung mit neuen Gegnern auf beiden Seiten variiert. So lassen nicht nur Ching / Hua neue Mannen einfliegen, sondern zumindest Tong Lungs Vater holt sich Verstärkung aus dem Freundeskreis; natürlich eine nationale Grösse aus Korea.
Die versuchte Abwechslung hält sich in Grenzen und wird nur zum Schluss mit einigem Schabernack zwischen den wartenden Kämpfern erreicht, die ihr Gockelverhalten im Streit um die vorhandenen Mädels und um die Tatsache, wer von ihnen der Beste sei ausloten.
Wenn chinesische Hitlerbärtchen und Wrestler ihre Differenzen austragen und der eine dann mit dem Playboy vorlieb nehmen muss, während der andere eine richtige Nummer schieben darf, kommt zumindest etwas nötiger Spass hinein. Zudem zünden hier auch einige wenige 70er Jahre Sprüche; diese Schiene hätte man dann schon vorher und öfters fahren sollen, der Rest ist eher wegen der fehlgeleiteten Dramaturgie unfreiwillig schlecht.
„Tong Lung!“
„Nein, ich bin Tong Fu!“
„Das ist doch dasselbe!“

Der Film vereinigt dann auch alle einschlägigen Bruce Lee Epigonen-Attribute auf sich: Von den inhaltlichen Querbezügen zu dem aus Enter the Dragon übernommenen Score und am deutlichsten in den Mechanismen seines Protagonisten, der ähnlich aussieht und sich genauso benimmt, konnte oder wollte man sich in den 70er Jahren nicht von dem dubios verstorbenen Recken lösen. Die etwas biedere Grundästhetik ist ebenso vorhanden wie der winzige Erzählapparat, der in Startposition und Inhaltsangabe identisch ist.
Aber was anderes hat deswegen wohl auch niemand erwartet.

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Beitragvon Josef K. am So, 09.10.2005, 13:36

@Mic: Dein In- und Output ist wirklich beeindruckend, aber warum werden Deine Reviews nur im Forum platziert und nicht mit den anderen Filmchen gelistet?
Josef K.
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Beitragvon Max Power am So, 09.10.2005, 14:47

Zumindest in der OFDB kann man Mics Rezensionen nochmal alle einzeln nachlesen. Da sind sie dann auch leicht auffindbar plaziert.
"Wie kann man eine Blu Ray DVD auf den Markt bringen, welche bei entsprechender Ausrüstung(Blue Ray Player, HDMI Kabel zum Full HD Fernseher mit HDMI Eingang)trotzdem noch schwarze Balken oben und unten auf den Bildschirm bringt ?" (Amazon)
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Beitragvon Josef K. am So, 09.10.2005, 16:38

Ah soooo, ja dann is jut. 8)
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Beitragvon Mic am Di, 11.10.2005, 13:21

Devil Hunters
Als ein Deal zwischen den Kriminellen Hon Shan [ Wong Wai ] und Chai Yan [ Lau Siu Ming ] von der Polizei gestört wird, vermutet jeder bei dem anderen den Verräter. Zudem soll Chai Yan die illegale Ware jetzt zu besseren Konditionen abnehmen und verweigert das; darauf landet er auf der Abschussliste. Die treibende Kraft hinter dem Ganzen ist allerdings Hon’s rechte Hand Chiu Shing [ Francis Ng ], der die Macht erlangen will...

So weit, nicht neu.
Die anschliessende Handlung ist trotz eines Nebenplots sehr übersichtlich, fast tabellarisch gestaltet und hält sich nicht lange mit Vorreden und Einführung auf. Die Struktur ist auf Schnelligkeit und Effizienz ausgerichtet; nötige Personenerklärungen folgen teilweise hinterher und beschränken sich auch dabei auf Gruppenzugehörigkeit und dementsprechend gleich mitgeliefertem Motiv. Es wird genremässig typisiert, schematisiert und kategorisiert.
Die eröffnete Übergabe und der misslungene Polizeieinsatz im Vergnügungspunkt reisst zwar drei Personen anhand von Einblendungen an, wirft aber mit Chun Bing [ Moon Lee ] und Chai Yuet [ Ray Lui ] auch gleich mindestens zwei weitere in die Disposition, die erst später zugeordnet werden.
Nach ganzen 12 min ist die erste grosse Szene vorbei. Man hat zwar noch nicht wirklich verstanden, wer nun gegen wenn und überhaupt, aber die Erzählweise ist schon mal klar vorgegeben: Die Action ist für die Handlung da, nicht umgekehrt.

In dieser strikt konzipierten Narrationsart geht es weiter: In den folgenden Anschlüssen benutzt man die Klischees argumentativ und schreitet forsch die traditionell üblichen Schauplätze Parkhaus, Überführung, Docks ab, um das Finale doch tatsächlich in einem abbruchreifen Haus stattfinden zu lassen. Der Showdown als patentierter Indoor - Shootout schafft noch einmal seine 10min Laufzeit und endet mit der würdigenden Mitteilung, dass bei der exekutierenden Explosion zwei der Hauptdarsteller schwer verletzt wurden. Als Beweis gibt’s Zeitungsmeldungen.

Soviel Hingabe für ein derart räudiges Werk ist löblich, ansonsten bleibt man nämlich auf einem recht banalen Level, was Exposition und Handlungsführung angeht. Beide arbeiten auf rein visueller Ebene, es wird nicht erzählt, sondern gezeigt. Oftmals sind die Dialoge stumm, es werden nur die redenden Personen zu Musik unterschnitten. Kinetik also, Figurenzeichnung und Charakterisierungen als rein körpersprachliche Ausdrucksform rationalisiert.
Das funktioniert solange gut, wie der Film seinen eigenen Antrieb hat; wenn er etwas erklären oder gar kurz anhalten muss, scheitert er bzw. sieht ziemlich schlecht dabei aus.
Etwaige Dramaszenen – Polizistin Tong Fung [ Sibelle Hu ] hadert mit ihrem Job – wirken unpassend und leicht peinlich. Das Darstellerspiel sämtlicher Beteiligter ist in ruhigen Szenen sehr blass, woran selbst bessere Schauspieler wie Alex Man, Francis Ng oder Ray Lui nichts ändern.

Die der Synopsis entsprechende Action bleibt auf verhältnismässig kleinem Rahmen erfolgreich und beschäftigt sich zumeist mit Gun Fu; grössere Szenen wie Verfolgungsjagden gehen regelmässig daneben. Die Schnitte sind hart und treiben in Einzelbildschaltung die Rasanz hoch; Action Director Chui Fat lässt selbst die ungewohnten Mannen Lui und Ng famos dabei aussehen.
Der Härtegrad lässt nichts zu wünschen übrig, der Bodycount ist hoch.
Die berüchtigte Foltersequenz treibt es dann allerdings viel zu weit, und verleiht in ihrer Unnötigkeit dem schon so recht schäbig wirkenden Film nicht gerade mehr Klasse.

Die auf reine Geradlinigkeit gerichtete Struktur und den Überschwang an Action hat der Film mit seinem propagierten Vorgänger Killer Angels gemeinsam; ein Sequel ist er trotz des deutschen Titelbezuges übrigens nicht.

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Beitragvon Uzumaki am Mi, 12.10.2005, 18:41

ANGEL FORCE
(nicht zu verwechseln mit MISSION OF CONDOR aka MISSION KILL, der hierzulande ebenfalls ANGEL FORCE hieß!)

Gestern gesehen. Nette, rasante B-Movie-Action mit Moon Lee, die sich in den ersten Minuten schon mit Bösewicht-vom-Dienst Shing Fui On prügeln darf. Ihr zur Seite steht Wilson Lam. Es folgen weitere diverse Kämpfe und Schießereien, bis irgend ein Typ entführt wird. Glücklicherweise bringen ihn die Gangster in den Dschungel, und so verlagert sich die Handlung etwa ab Mitte des Streifens in ebendiesen, was dem Film sehr gut tut. Die folgenden Explosionen, Stunts, Shootouts und ein hoher Bodycount sorgen für gute Laune beim anspruchslosen Betrachter. Für den Showdown kehrt man wieder in die Stadt zurück und Shing Fui On ist auch wieder mit dabei (er war vorher völlig von der Bildfläche verschwunden). Aber als wahrer Drahtzieher entpuppt sich jemand ganz anderer... Action-Star Moon Lee gibt die Heldin gewohnt niedlich und sympathisch, teilt viel aus, muss aber auch ordentlich einstecken. Fans des Girls-with-Guns Subgenres werden hier jedenfalls bestens bedient und können sich auch an einigen Härten ergötzen, wie z. B. einem Kopfschuss, zerschossene Knie (beide!) und ein zielsicherer Messerwurf in den Hals einer Gegnerin. Sicherlich kein guter Film, aber da er mich sehr gut und kurzweilig unterhalten hat, gebe ich mal etwas überbewertete 7 von 10 Punkten.
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Beitragvon Mic am Do, 13.10.2005, 13:41

Golden Nightmare
Shoichi Okawa [ Andrew Lin ] vertritt seinen kranken Vater in Geschäftsangelegenheiten und muss deswegen auch dessen Schulden übernehmen. Als bereits die Firma abgetreten ist und der Vater Selbstmord begangen hat, wendet sich Shoichi an seinen Gläubiger und bietet ihm einen Deal an: Man stellt ihm Ausrüstung, Männer und finanzielle Mittel bereit, um einen chinesischen Nationalschatz in den Wäldern Phillipinens zu bergen, der seit dem 2ten Weltkrieg verschollen ist; dieser wird dann 50/50 aufgeteilt. Dem Vorschlag wird zugestimmt...

Der Film hat die seltene Gabe, nicht nur ein gutes Jahrzehnt verzögert zu erscheinen, sondern auch praktisch so auszusehen. Das Spät 80er Jahre Feeling war in neueren Produktionen wohl selten so stark vertreten wie hier, etwas bieder und fast schon provinziell ist die Atmosphäre. Praktisch jedes Detail atmet einen Hauch der Hochzeit des Girls with Guns Genres; selbst die Besetzung mit Yukari Oshima, Max Mok, Michael Chow und Karel Wong passt sich dem an.
Ansonsten hat die New Treasure Films Co. Produktion ein gemässigtes Budget hinter sich, dass für die damaligen Verhältnisse der B – Filmen sicher noch recht anständig war; der Film selbst lief auch einige Tage im Kino.

Sichtliche Schwächen hat das Werk von Debütantin Lo Bo Saan [ Assistent Director bei Twin Dragons, All’s Well End’s Well 97, Feel 100% ] vor allem am Anfang. Die Exposition stellt die verschiedenen Parteien und deren Teilnehmer für die Schatzsuche zusammen und vor; und zieht sich so eine Weile mit seinem Panoptikum an durchschaubaren Figuren hin. Dabei ist die Struktur ähnlich wie im Katastrophenfilm sehr stark auf den Aufbau gerichtet; der Erzählapparat wird erst mühsam errichtet, um es dann am Ende krachen zu lassen.
Verbinden tut man die Einleitung mit der vorherigen Suche nach den zwei Hälften der Schatzkarte und einer erklärenden Rückblende, wobei aber trotz einiger Actioneinlagen nie ein wirkliches Tempo, geschweige denn ein gutes Gefühl beim Betrachten aufkommt.
Die Szenen wirken gestelzt und deswegen nicht überzeugend. Trotz oder auch wegen ständiger räumlicher Sprünge von Japan über China nach HK und Phillipinen passt und entwickelt sich wenig; die Aufzählung der Einfälle hält sich in Grenzen.
Ausserdem liegt hierbei das Hauptaugenmerk noch auf der chinesischen Polizistin und gerierten Kungfu Expertin Wang Chin [ Annie Wu ], die als Nichte eines ehemaligen Kriegsteilnehmers zuerst privat und dann beruflich in die Angelegenheit reingezogen wird.

Nach geschlagenen 40min befindet man sich endlich im Dschungel, die jetzige Locationkonzentration fördert den späteren linear-grafischen Hybrid aus Kleinkriegsfilm und Trashklopper und läuft damit wesentlich besser als die vorherige Soapansammlung von Nebenhandlungen.
Der Plot wird nun einfach gestrickt und die Ästhetik weiterhin konventionell, aber tödliche Nebelschwaden, Dschungelfallen, zwei einheimische Stämme [ am roten bzw. blauen Stirnband zu unterscheiden ] und Abseilaktionen stellen sich als ostentative Details in die Erzählung und sorgen so für genug Kurzweil und Aufheiterung.
Die Action selber ist sporadisch und hält sich bis zum Showdown etwas zurück; dort werden in verschiedenen parallelen Finalen die Fronten geklärt.
Die Choreographie von Siu Tak Foo lernt mit der Laufzeit dazu und wird später auch etwas blutiger; der [ geklaute ] Score treibt die entsprechenden Szenen manierlich vorwärts.

Von den Darstellern scheint als Einziger Michael Chow das Humorpotential erkannt zu haben und verhält sich dementsprechend; seine komischen Brüche fallen zwischen unwirklich schlechten anderen Episoden aber nicht negativ heraus. Gerade weil der Film sich ernst nimmt, ist er eine Quelle zuverlässiger Komik; wodurch zumindest Charme verliehen wird.

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Beitragvon Mic am Do, 13.10.2005, 13:43

Tough Beauty and the Sloppy Slop
Von den Phillipinen aus wird ein Drogen- und Falschgeldring unter scheinbarer Leitung von Brother Wai [ Waise Lee ] aufgezogen, der auch über China und HK schwappt. Die chinesische Captain Yiang [ Cynthia Khan ] soll sich an Wai’s im Gefängnis sitzender Ehefrau Chi [ Tam Suk Mui ] heranschmeissen, während sie der Undercover – Cop Li Chin Tang [ Yuen Biao ] von aussen unterstützt...

Eine weitere New Treasure Films Co. Produktion, die einige Jahre mit guten Gewissen die B – Movie Fahne hochhielt und sich auch hier wieder als zuverlässiger Garant für knorke Action auf preisgünstigerem Niveau profilierte.
Hervorzuheben ist auch hier ein zumindest vorhandenes Budget und die Tatsache, dass vor und hinter der Kamera einige fähige und namhafte Leute stehen, die dann auch Ahnung von dem haben, was sie tun.

Die Story selber ist natürlich nicht so primär entscheidend, aber funktioniert hier auf den Spuren von Jackie Chan’s Police Story 3 soweit ganz gut, auch ohne ständig aufs Tempo zu drücken.
Nach mehreren, in den verschiedenen Ländern geglückten Festnahmen verlagert sich das Geschehen für eine Weile in den Frauenknast, um in der Annäherung zwischen Chi und Yiang die Prämisse für die Eingliederung bei Wai zu schaffen. Die im Gefängnis präsentierten Zustände entsprechen in Atmosphäre und Inszenierung zwar in etwa einer Folge Hinter Gittern, aber der räudige und leicht schmierige Ton der B - Klopper wird zumindest schon angerissen. Das Szenario kommt einem vertraut vor.
Auch einige löbliche Einfälle für das Genre werden miteingebracht, so wird die Gefangenenbefreiung zur Abwechslung einmal in Phantasie und einmal in Realität gezeigt, und später sogar ein kleiner Cliffhanger gesetzt.
Die folgende Undercovergeschichte in Wai’s Villa nimmt dann trotz vorhandener Plotlöcher und dünner Dialoge leicht an Spannung auf; die wechselnden Missionen des „Ehepaares“ Yiang / Li gehen von einer weiteren Gefangenenbefreiung direkt zu der geplanten Erschiessung des befreundeten Polizisten Sandos [ Monsour del Rosario ] über.
Als Wai ihre wahre Identität erkennt und damit gleichzeitig sein Kopf in der Schlinge seines Vorgesetzten [ Billy Chow ] steckt, wird die Sache noch brenzliger.

Die Struktur des Filmes ist nicht wirklich vertieft und dann auch recht schnell abgehandelt, man hangelt sich ohne grosse Atempausen von einem versprechenden Szenario zum nächsten. In der Schnelligkeit liegen Vor – und Nachteile. Tiefschürfendes wird natürlich nicht verkündet, dennoch hätte man eine etwaige Seriosität des Geschehens nicht ganz durch die scheinbare one-take-only Regie untergraben müssen. Erklärungen [ Warum macht sich ausgerechnet Wai’s Frau als Bote schmutzig ? ] und ein wirklich logischer oder wenigstens stimmiger Aufbau fehlen so offensichtlich, als hätte jede unnötige Szene dann doch das Produktionsvolumen gesprengt.
Die Darsteller agieren schnoddrig, das Drehbuch bleibt bis auf die zwei Ausnahmen an den Klischees dran, anstatt mit Varianten oder Abwandlungen zu punkten. Eine Weiterentwicklung findet nicht statt, D&B haben gleiche Filme bereits in besserer Manier in den 80ern auf den Markt geworfen. Grobmaschige Konventionen werden nach kruder Anleitung aneinandergereiht und dort mit einigen Lächerlichkeiten ergänzt, die wirklich nur in diesem speziellen filmischen Kosmos akzeptiert werden können.

Wirkliche Legitimität wird dann nur durch die Action geschaffen, die auch in ausreichendem Maße vorhanden ist, ohne allerdings in punkto Qualität oder Quantität irgendwelche Maßstäbe anzukratzen oder gar zu setzen.
Durch den geschickten Umgang mit den verschiedenen Settings als Handlungsräumen sind derartige Szenen auch formal abwechslungsreich; Action Director und Co – Regisseur Alan Chui setzt dann zumeist auf blutiges Gun Fu, ansprechend in Szene gesetzt. Sicherlich sind auch hier die Sequenzen schlanker und unebener als von A – Produktionen gewohnt, aber die traditionell - formidable HK Kost ist noch deutlich spürbar.
Leider wird etwas verschwenderisch mit den Cameos von Alex Man und vor allem Yuen Wah umgegangen, und Billy Chow fast zu spät ausgepackt.

Trotz des vor allem in nachträglicher Betrachtung noch leicht überdurchschnittlichen Eindruckes bleibt der Film aber eine Fussnote, sowohl in den Karrieren beider Hauptdarsteller als auch im fernöstlichen B - Action Kino. Tough Beauty ist quasi der Anfang vom Ende, aber Schuld am Untergang kann man dem Werk nicht geben.

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Beitragvon kami am Do, 13.10.2005, 19:03

Regisseur des Werkes ist ja ein Yuen Bun. Ist das eigentlich der OUATIC 4-Regisseur und Johnnie To-Dauer-Actionregisseur?
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kami
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Beitragvon Mic am Di, 18.10.2005, 14:01

Gold Connection
DT: Bruce Lee - Rache ohne Gesetz

Als die vier Freunde Ho [ Ho Chung Tao ], Choi [ Hon Gwok Choi ], Wai [ Lee Chiu ] und Kon Chung [ Chu Chi Ling ] bei einem gemeinsamen Tauchausflug mehrere Kisten voller Gold entdecken, ist zuerst die Freude gross. Nur Ho bleibt misstrauisch zurückhaltend und sollte auch Recht behalten: Die Goldbarren stammen von einem vietnamesischen Flüchtlingsschiff, dass von einem ortsansässigen Schmugglersyndikat als Tarnung benutzt wird...

Ho Chung Tao, der sich als 'Bruce Li' zum bekanntesten und auch weitaus besten Bruce Lee Epigonen mauserte, konnte sich auch abseits von dreisten Klonen profilieren und verfügt dadurch auch über einige Highlights in der Filmographie.
Dazu gehört auch Gold Connection, der ohne Nachäffungen, copy & paste und zitierten Manierismen auskommt und als eigenständiger Film ausgezeichnet funktioniert.
Der Hauptgrund dafür wird neben dem strikten Drehbuch vor allem in der wenig zurückhaltenden Erzeilweise liegen, die schnell zur Sache kommt und dann auch eng dranbleibt. Die Geschichte ist physisch, hält sich nicht lange mit Einführung und Konstruktion auf und bringt die nötige Figurenzeichnung anhand von Aktionen seiner Charaktere statt durch Dialoge ein.
Nicht Worte, sondern Bilder ordnen den Story und treiben sie vorwärts. Die Konsequenz der hier präsentierten Welt von gescheiteter Hoffnung und letaler Gier ist für das Genre beeindruckend; jegliche beabsichtigte Auflockerung fehlt ebenso wie die unfreiwillige Lächerlichkeit, die derartigen Werken so oft anhaftet.

Nach dem Goldfund und dem plötzlichen Erscheinen der eigentlichen Besitzer geht es gemäss der Gleichung von Ursache und Wirkung sehr schnell, Choi wird angegriffen und nur mühsam von Ho und Wai herausgehauen, dann folgt auch schon die nächste Hiobsbotschaft: Kon Chung wurde entführt.
Nach einer vollständig aus dem Ruder laufenden versuchten Übergabe gestaltet der fatalistische Grundton die Freunde schnell als Pendler zwischen paranoidem Wahn und grimmiger Wirklichkeit. Sie müssen sich schleunigst absetzen, aber sehen schon von vornherein keine Erfolgschancen. Zudem lässt sich der verhängnisvolle Fund bei der jetzigen Aufmerksamkeit nicht mehr verticken; sie haben kein Geld, kein Zuhause und keine Sicherheit mehr.
Ein auf sie angesetzter Killer [ Phillip Ko ] agiert auch für den Zuschauer unsichtbar; die Bedrohten wissen nicht, aus welcher Richtung und wann die Gefahr kommt.
Ho wird bei seiner Beratertätigkeit als Action Choreograph während eines Filmdrehs auf Macau plötzlich von einem verkleideten Darsteller attackiert, der sich in dem folgenden Tumult durch die Crew schlitzt.
Choi muss sich wegen noch dazu kommender Geldschwierigkeiten bei einem Kredithai wieder an die Öffentlichkeit wagen und weiter als Busfahrer arbeiten; die Augen dabei öfters auf seine fremde Fahrgäste gerichtet statt nach vorne. Sarkastischerweise kommt der Anschlag ausgerechnet in dem Moment, als er gänzlich schutzlos und unvorbereitet in der Badewanne liegt.
Wai erwischt es in einer anonymen Menschenmenge mitten auf der Strasse, nachdem er zuvor einen offensiven zweiten Angreifer in der Hintergasse abgewehrt hat.

Shaw Regisseur Kuei Chi Hung [ Das Bambuscamp der Frauen, Die Wilden Engel von Hongkong, Schweig oder Stirb ] arbeitet mit den grellen Mitteln des Thrillers und zuletzt auch fast des Horrorfilmes, um die Spannungsdramaturgie zu forcieren und setzt ansonsten einen klaustrophobisch bestimmten Bildkader, der das karge Ambiente der Schauplätze umrandet. Die meisten Szenen finden entweder in sehr eingeengten Räumlichkeiten statt oder werden durch die dichte Kamera begrenzt, was die fehlende Flucht- und Ausweichmöglichkeit der Personen hervorhebt.
Die Actionszenen sind mit outrierter Effektsicherheit ausgestattet und fungieren sonst zumeist auf rauer - realistischer Ebene; visuelle oder körperliche Eleganz wird aussen vorgelassen, sich einfach um Leben und Tod geprügelt.
Schlüsselszenen dabei sind sicherlich das Festklammern und Mitschleifen an einem fahrenden Bus sowie die Szene, als aus dem Nichts einer kaum beteiligten Frau eine brennende Decke über den Kopf geworfen wird. Im finalen Blitzlichtgewitter gehen die Kontrahenten mit Äxten und anderen Werkzeugen aufeinander los, wobei einer in spekulativer Manier den Kopf verliert.

Dabei sind die ruhigen Szenen eher die, die mehr auffallen und einen guten Kontrast bilden. Die Gruppe versammelt sich immer auf einer offenen Treppe, wo der dezimierende Verlust noch deutlicher sichtbar wird. Auch die letzte Einstellung von Ho spricht Bände und sollte nicht so schnell vergessen werden; beschliesst den Film als kleines Prachtexemplar eines urbanen Easterns.

7/10
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Beitragvon Mic am Do, 20.10.2005, 13:12

Bruce Lee -Tag der blutigen Rache
OT: Deadly Strike

Die chinesische Provinz Pienh Puh wird von dem despotischen Tyrannen Ko Fei [ Chen Sing ] unterdrückt und ausgebeutet. Der neue Polizeichef Captain Ling [ Ho Chung Tao ] beschliesst dem Ganzen ein Ende zu bereiten und bietet deswegen seinen Häftlingen einen Deal an: Sie begeben sich unter seine Kontrolle und verbünden sich mit den übrig gebliebenen Polizisten zu einem gemeinsamen Kampf gegen diese Herrschaft. Als Belohnung wird der Rest der Freiheitsstrafe erlassen.

Man kennt derlei Synopsis und kann sich den zugehörigen Film bereits bildlich ausmalen. Der Ausgangspunkt der Anheuerung von Kriminellen zu guten Zwecken als ultima ratio gehört zu den bekannteren Themen der Filmgeschichte und wurde schon einige Male auf mehr oder minder gelungene Weise durchgeprobt [ Das Dreckige Dutzend, Django und die Bande der Gehenkten, Golden Queen's Commando ].
Die Eingliederung als concept movie hilft Deadly Strike allerdings nur wenig. Abgesehen von einem stimmigen Einstieg holt man nichts Neues aus dem gängigen Thema heraus und erzählt das Gewohnte in wenig euphemisierender Weise nach.

Dabei geraten die Dinge zügig in Bewegung: Ling taucht als noch Unbekannter in seiner neuen Wirkstätte auf und findet nur einen Haufen Angetrunkener im Revier vor, die sich zudem dem Glücksspiel widmen. Der bisherige Chef Hu San [ Shut Chung Tin ] unternimmt nichts dagegen, sondern hält selber ein Nickerchen.
Von der einstmals vierzig Mann starken Einheit sind nur noch zehn über; ein Grossteil wurde bereits von Ko Fei erledigt, der Rest ist desertiert. Der nunmehrigen Dekade war die Bezahlung zu wenig und die Angst zu gross, um ihr Leben weiter in aussichtslosen Aktionen zu riskieren.
Trotzdem wird sich ohne langes Zögern an die neue Aufgabe gewagt; auch die freigelassenen Gefangenen scheinen anfangs recht emsig bei der Sache zu sein.
Auf dem langen Weg zu Ko Fei’s Hauptquartier ändert sich das fix; Fluchtversuche wechseln sich mit hinterhältigen Attacken von feindlichen Kämpfern ab und dezimieren sowohl die Motivationslust der zusammengewürfelten Regierungshelfer als auch ihre personelle Anzahl.

Ab dem Punkt friert die Dramaturgie ein. Es passiert zwar durchaus noch was, aber in kaum aufregender Manier. Das Puzzle der einzelnen Sequenzen bleibt fragmentarisch und nur mühsam durch die Wegskizze verbunden.
Die Konstruktion erfasst die Situation und ihre Subjekte nicht vollständig, sondern rein einzeln abgeschlossen; in wechselnden Perspektiven [ Parallelschnitt ] wird Aktion und Reaktion zwischen beiden Parteien singulär aufgezeigt. Dabei bleiben etwaige Variationen eintönig und unterliegen der monotonen Diktatur von Klischees.
Kleinere Streitigkeiten zwischen den Kriminellen untereinander und wiederum zwischen ihnen und der – bis auf Ling und Hu San sehr anonymen – Polizei verärgern durch ihre Vorhersehbarkeit und der blossen emotionslosen Aneinanderreihung.
Dabei findet auch keine Weiterführung statt, Handlung und Personenzeichnung generieren sich höchstens sprunghaft. Die Charaktere bleiben einem egal und auch durch misslungene Rückblenden und Nebenhandlungen nicht wärmer. Selbst das Aufzeichnen ihrer eigentlichen Unschuld ändert nichts daran, die Substanz fehlt.
Auch die Erzählweise erreicht keine räumliche Plastizität, sondern bleibt eindimensional und beschränkt sich mehr aufs Abfilmen.

Ein nötiger ernster Ton ist bereits nach den ersten Episoden als unerreichbar qualifiziert und wird später noch zeitweise auf einen trashigen Level gebracht, um sich zwischendurch und am heftigen Ende doch in ein blutiges Scharmützel umzuwandeln. Diese kompositorische Abmischung trägt natürlich wenig zum Gelingen bei:
Die lustigen Szenen [Angreifer schliddern ständig bäuchlings zur Attacke heran. Die Shung – Sekte, die aus zwei Männern mit Tigerschärpe besteht, die sich beim Kämpfen auf die Schulter des anderen stellen] sind zuwenig und stören trotzdem, wenn der Film in ein Drama kulminieren will.
Zudem reisst die obligate Action nicht wirklich etwas heraus und kann nicht alleine als Argument gelten; zu konservativ.

Zumindest einen eigenständigen Film hat man abgeliefert, „Bruce Lee“ findet nur in der Phantasie marketingtechnischer Titelgeber statt. Das als fast einzige Lobpreisung ist allerdings nicht sehr viel.

3,5/10
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