Zwei Teufelskerle auf dem Weg nach Istanbul (1976) Dritter Teil einer mehr oder minder offiziellen, insgesamt auf fünf Titel angewachsenen Three Superguys Reihe, die mit Dschungelmädchen für zwei Halunken a.k.a. Zwei Teufelskerle auf dem Weg zur Grünen Hölle (1974) ihren Anfang und Zwei Teufelskerle auf dem Weg ins Kloster (1975) die erste Fortsetzung nahm. Hier nun weiterhin im Bestandteil einer türkisch/italienisch/deutschen Produktion, in der bereits einige Veränderungen hinsichtlich Neuzugang und Wegfall der Besetzung und somit die Wegbereitung für die beiden weniger zusammenhängenden, noch folgenden Mitglieder der Saga genommen war. Auch der Ton bleibt im Grunde gleich, schnorrige, klamottrige Prügelorgie mit mehrerlei sexuellen Avancen, wird sich vom Türkploitation-Abenteuer aber zu einer Gangsterkomödie, wenn auch dem simpelsten Plot und geschmückt mit Actionszenen hin entwickelt. Auf dem Weg nach Istanbul befindet man sich dabei nicht, es sei denn, ein Umherirren und Jagen durch gefühlt ganz Türkei mit Abstechern hin in die Dörfer Anatoliens, und sein narratives Drehen im Kreise zählt auch dazu(...)
Hätte nur mal gerne zur Abwechslung gesehen, daß sie den jungen, hübschen und dummen "Sohn" des Cops entführt hätten. That's all. Jetzt übertreib mal hier nicht mit Sexismusdebatte und so. Hab ich nichts von gesagt. Klar ist der Film unterhaltsam gemacht, aber man darf ja wohl noch die (unglaublich vielen) dummen Klischees darin erwähnen, oder? Vielleicht hätte ich auch nicht genau einen Tag vor dem Film das folgende YouTube Video anschauen sollen:
[youtube]X6p5AZp7r_Q[/youtube]
Außerdem habe ich gerade das Buch 'The Terror Dream' von Susan Faludi gelesen, das u.a. über die Rolle der Frau im Kino nach dem 11. September handelt.
Ok. Angenommen. Normalerweise beschäftige ich mich selten mit "Gender Studies", aber ich muß zugeben, in den letzten Monaten ist das etwas in meine Forschungen reingerutscht und 'sehe' das jetzt mehr als sonst. Ich verstehe zwar Frauen, die ständig über die Rolle der Frau im Film meckern, allerdings stehe ich persönlich auch mehr auf männliche Helden und die klassischen Actionfilmklischees. (Obwohl, letztens mal wieder Gina Davis in The Long Kiss Goodnight im TV gesehen und das war mal ne Actionheldin die rockte.)
Andy Lau hat geschrieben:Du hättest aber eher das "Dumm" und nicht den "Sohn" in Anführungszeichen erwähnen sollen. Ich habe auch stark das Gefühl, dass Frauen viel öfter meinen zu wissen was Männer denken, wenn sie sowas sehen ohne aber zu wissen, was sie wirklich denken. Ich für meinen Teil dachte nie eine Sekunde daran, dass die kleine dumm oder doof ist bzw agiert. Nie. Da wird einfach zu viel Schlechtigkeit bei den Männern vorausgesetzt.
Wie Männer den Film sehen ist nicht das Problem. Die Mädchen werden einfach als dumm dargestellt, punkt aus. Stürzen sich auf den ersten netten, hübschen Kerl, der ihnen begegnet und innerhalb von 45 min nach der Ankunft in Europa werden sie entführt, und kurz darauf wird schon die nächste Backpackerin am Flughafen mit dem gleichen Trick abgepasst. Nicht gerade ermutigend für weibliche Zuschauer in Übersee, die mal nach Europa reisen möchten.
Mein persönlicher Favorit ist immer noch Buffy. Und Busen können die Frauen im Film ruhig haben, gehört ja zur Frau. Daß es coole Heldinnen gibt ist keine Frage, aber sie werden immer die Ausnahme sein. Vielleicht auch gut so. Nur als dumme Sexobjekte sollten Frauen nicht immer vorkommen, da fühl ich mich leicht verarscht, denn das ist so last century. Muß jetzt einkaufen und noch ne DVD ausleihen. 007, Daniel Craig, ein ganzer Kerl...*schmacht*
Drei Teufelskerle lachen alles nieder (1977) Im Grunde Nachklapp zu der mehr oder minder offiziellen Three Superguysseries, die mit Zwei Teufelskerle auf dem Weg zur Grünen Hölle (1973) gestartet und mit jeweils Zwei Teufelskerle auf dem Weg ins Kloster (1975) bzw. Zwei Teufelskerle auf dem Weg nach Istanbul (1976) fortgesetzt und eigentlich auch beendet ist, wenn man denn diese lose Zuordnung überhaupt gelten lassen mag. Dabei erinnert der nunmehrige Abschluss, zu Beginn 1977 in der Türkei, erst geschlagene acht Jahre später dann auch im Deutschen Raum auf Video aufgeführte Film stark an den direkten Dritten Teil, was durch gleichsame Besetzung mit Alberto Dell’Acqua, dem ausführenden Regisseur Natuk Baytan und der sowieso übernommenen Geschichte mit nur unwesentlich anderen Voraussetzungen gegeben ist. Wieder wird sich relativ beliebig mit- und gegeneinander durch die Räume geprügelt, steht das leidige Geld als oberstes Motiv eines ansonsten nicht vorhandenen Plots ganz offen im Vordergrund und sich die Witze, zumindest in der deutschen Synchronisation von eher niederem, auf Dauer durch schlichte Penetranz auch entnervendem Geist. Überhaupt ist die wenige Klasse und die Luft bald leider raus.(...)
Caché - OmU, BD Einfach toll, wie Haneke die bürgerlich-intellektuelle Fassade entlarvt. Allein die Anfangssequenz mit einem minutenlangen quasi Standbild und das generelle Spiel mit Wirklichkeit und Videoband ist fantastisch. Der Film ist ungemütlich, bedrohlich und entlarvend zugleich und das mit einer gespenstischen Ruhe in der Inszenierung. Juliette Binoche und Daniel Auteil sind großartig. Ein Film, der während und nach dem Abspann nochmal richtig nachwirkt 9/10
Devil's Playground O-Ton, BD Nichts Neues von der Zombiefront, außer vielleicht dass die Zombies so schnell und akrobatisch sind wie nie zuvor. Ansonsten gibt's das typische Szenario: Ausbruch der Seuche und Flucht einer kleinen Gruppe Menschen in der Hoffnung auf Rettung. Das ist allerdings recht spannend gemacht, die Mischung der Charaktere ist gut und Handlung und Action ziehen zum Schluss hin gut an. 6,5/10
Jadelin hat geschrieben: ... und nebenbei Death in Paradise season 2
Waaaaas?! Die gibt's schon?! Muß gleich mal zu meinem Dealer. Oder guckste das im Internet? Edit: Tatsächlich!!! Krass, will sehen. PS: Schick mir mal den chinesischen Namen der Serie per PM.
The Master Etwas sperrig und distanziert aber grandios gespielt und edel inszeniert. Wie bei all seinen Filmen, schafft es Paul Thomas Anderson auch bei seinem neusten Werk eine faszinierende Sogwirkung auszulösen, die einen über die volle Laufzeit von knapp 140 Minuten vollkommen gefangen nimmt. 8/10
"A wise man can learn more from a foolish question than a fool can learn from a wise answer." (Lee Siu-Lung)
5 per l'Inferno (Todeskommando Panthersprung) Nettes, nicht ganz ernst zu nehmendes WW-2-Abenteuer aus Italien. Die Action ist ganz nett, das Budget leider nicht so üppig, was sich durch die nicht ganz so abwechslungsreichen Locations bemerkbar macht. Die Truppe um Gianni Garko ist sympathisch und gut aufgelegt, die Show stiehlt ihnen jedoch der grandiose Klaus Kinski, der Christoph Waltz den Prototyp des irren Nazis liefert. 7/10
Der Name der Rose Das Meisterwerk lebt weniger von der etwas sperrig erzählten Detektivgeschichte, als vielmehr von der düster-gruseligen Atmosphäre, den tollen Locations und Kulissen, der bis in die kleinste Nebenrolle passenden Besetzung und der phantastischen Kameraarbeit. Der Film beweist, dass aus Deutschland (oder unter deutscher Beteiligung) durchaus ansprechendes, großes, international kunkurrenzfähiges Kino kommen kann, leider gönnt es sich im Moment scheinbar eine kleine Verschnaufpause. 9/10
"Schuhe auf den Präsidenten zu werfen, ist ein von der Verfassung geschütztes bürgerliches Recht."
vampir69 hat geschrieben:Dazu gibts in der neuen Deadline einen superinteressanten Artikel. Unglaublich, was da in Film-Deutschland abgeht.
Was geht denn da ab? Gibt's mal endlich wieder einen guten Film?
Waterworld Teils mit recht bescheidenen Kritiken gesegnet, zählt Waterworld nach den ersten beiden Mad Max-Streifen und neben Patrick Swayzes Steel Dawn zu meinen Lieblings-Endzeitfilmen. Tolle Ausstattung, aufwendige Actioszenen, ein gut aufgelegter Kevin Costner, sowie die knackige Jeanne Tripplehorn und der durchgeknallte Dennis Hopper entschädigen für so manche Kapriole des Drehbuchs, die teils beschränkten Dialoge und Tripplehorns Bubi-Frisur ab Filmhälfte 2. Ganz knappe 8/10
Tatort: Wegwerfmädchen Bedrückender, düsterer Krimi um Menschenhandel, Zwangsprostitution, Korruption und (selbstverständlich) Mord. Das Ende ist beklemmend und realistisch. Die Schauspieler sind absolut top. Neben Hauptdarstellerin Maria Furtwängler fallen vor allem André Hennicke als Staatsanwalt im Dilemma, Robert Gallinowski als großspuriger Rocker-König und Bernhard Schir als unsympathisches Kapitalisten-A... auf. Michael Mendl als schmieriger Anwalt ist gut, hat aber zu wenige Auftritte um herauszustechen. Die Verstrickungen der Protagonisten ist vielleicht ein wenig konstruiert, jedoch wurde die Geschichte sehr spannend umgesetzt, was diesen Umstand vergessen macht. Einer der besten: 8/10
Tatort: Das goldene Band Der Film knüpft direkt an den Vorgänger an und spinnt die Geschichte weiter. Bis zum letzten Drittel kann der Film durchaus das Niveau des Vorgängers halten, überzeugt mit Spannung und tollen Darstellern. Leider verhaspeln sich Regisseurin Franziska Meletzky und Autor Stefan Dähnert gegen Ende indem sie versuchen wirklich jeden Erzählstrang zu Ende zu bringen, diesem Vorhaben aber insgesamt zu wenig Zeit einräumen und ein absolut unglaubwürdiges Finale in Weißrussland konstruieren. Das ist zwar für die Zuschauer befriedigend, die eine abgeschlossene Handlung wünschen, wirkt aber einfach zu überhastet und wird den vorangegangenen 150 Minuten (Teil 1 miteingerechnet) kaum gerecht. 6/10
"Schuhe auf den Präsidenten zu werfen, ist ein von der Verfassung geschütztes bürgerliches Recht."