Sion Sonos "Tokyo Tribe" hat vor einigen Jahren mit grellen Bildern und fetten Hip Hop-Beats begeistert, solch einen Film sollte man bei "Flowers And Rain" allerdings nicht erwarten. Denn der aktuelle Film von Takafumi Tsuchiya widmet sich dem Thema wesentlich bodenständiger und etwas nüchterner, kein Wunder basiert er doch auf dem Karrierestart des echten Rappers SEEDA Anfang der 2000er. Zwar wird auch hier mit einigen Klischees nicht gespart, unter anderem wird munter mit Drogen gedealt und dann auch mal im Knast gesessen, allerdings haben die Figuren hier echte Probleme und ziehen aus diesen auch ihre Motivation für ihre Handlungen. Ausserdem vermittelt der Film noch eine schöne Botschaft für Kreative: nicht am Konzept anderer Künstler orientieren, sondern auf die eigene Geschichte konzentrieren!
Während der Cast des Films seine Sache recht gut macht, weiss auch der Soundtrack zu überzeugen. Dieser besteht hauptsächlich aus Originalsongs von SEEDA, dessen Texte auch als Inspiration für den Film galten. Und die gehen richtig gut in?s Ohr...
Was weniger gefiel waren die gelegentlichen Zeitsprünge und einige Ereignisse, die unkommentiert, beziehungsweise für den Zuschauer ungeklärt blieben. Dafür hätte ich auch gerne noch zehn bis fünfzehn Minuten mehr Laufzeit in Kauf genommen. |