FILME •
JP • LORELEI | LORELEI
aka LORELEI: THE WITCH OF THE PACIFIC OCEAN
JAPAN 2005 | |
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WEITERE INFORMATIONEN | LAUFZEIT 128 Minuten | |
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FILMINHALT | Am 06.08.1945 hält ganz Japan den Atem an, denn die Amerikaner haben tatsächlich die Atombombe auf Hiroshima abgeschmissen und damit Japans Untergang eingeleitet. Und wie der japanische Geheimdienst berichtet, ist bereits eine zweite Atombombe unterwegs, um über Nagasaki abgeworfen zu werden. Doch die Nation hat noch einen Ausweg: ein Spion hat es geschafft, ein von Deutschen entwickeltes U-Boot, die I-507, nach Japan zu schmuggeln. Unter dem Kommando von Captain Masami soll dieses Wunderwerk der Technik die Atombombe für Nagasaki abpassen. Doch schon bald findet der Captain mit seiner Crew herraus, dass die I-507 mehr als nur ein hochentwickeltes U-Boot ist, an Bord verbirgt sich auch ein Geheimprojekt mit dem Codenamen "Lorelei", eine Superwaffe. Für die Besatzung der I-507 beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, der eigentlich schon zum Scheitern verurteilt ist... | |
FILMREZENSION VON BENJAMIN BOGNER | Als ich Lorelei in meinen DVD-Player schob, erwartete ich eigentlich nichts weiter als gute U-Boot Action nach amerikanischen Vorbild, vielleicht noch leicht asiatisch angehaucht. Aber was ich manchmal gerne vergesse: asiatische Filme sind nach wie vor anders. Denn Lorelei ist alles andere als ein gewöhnlicher U-Boot-Actioner oder gar Kriegsfilm. Lorelei hat nämlich noch sehr starke Science-Fiction-Anleihen, die ich nie und nimmer erwartet hätte. Und das tut dem Film erstaunlich gut. Denn nach ca. 30 Minuten begann ich mich bereits tierisch, ob der etwas sehr leidlichen Story und des sich langsam, unterschwellig einschleichenden Patriotismus, schon ziemlich zu langweilen. Doch siehe da: das Auftauchen der Protagonistin Paula und der Superwaffe Lorelei bringt frischen Wind in die Sache. Denn ab hier geht es eigentlich nur noch bergauf, auch wenn die Story dann nicht mehr so realitätsnah ist und mehr ins Fantastische abdriftet. Der Cast gefällt mir eigentlich sehr gut und spielt eigentlich auch gut bis einigermassen solide, wobei einige Figuren selbst doch schon sehr klischeehaft ausgearbeitet sind. Da wären zum Beispiel der Captain, der sich einem Befehl verweigert hat, dadurch eigentlich auch schon abgesägt wurde und nur noch für diese Selbstmordmission taugt. Dann das Mädchen Paula, das vom Schicksal gebeutelt wurde und der Wissenschaftler der noch so manches Geheimnis verbirgt. Irgendwie wird mir das manchmal zuviel des Guten, ist aber noch zu verschmerzen. Der Regisseur Shinji Higuchi gibt hier übrigens sein Debüt, wobei er stets eine gute Figur macht, da über die Laufzeit von knapp 128 Minuten keine wirkliche Langeweile aufkommt. Wo der Film auch noch punkten kann ist bei den SFX, denn diese können locker mit einer amerikanischen Produktion mithalten ohne dabei schlecht da zu stehen. Nur gelegentlich kann man das hohe Niveau einfach nicht halten, wie zum Beispiel bei den Überwasserszenen. Trotzdem tut das dem Ganzen keinen Abbruch, es wird US-Blockbuster-Flair versprüht. Da will Lorelei auch definitiv hin: zu den US-Vorbildern. Auch wenn ich eingangs erwähnt habe, dass dieser Film sich durch die Fantasykomponente in der Story angenehm von diesen abhebt, so tut er das in seinen wirklich zahlreich vorhandenen und manchmal auch gravierenden Fehlern nicht. Da wäre zum einen der unsäglich nervige Patriotismus. Zwar bewegt sich das immer im Rahmen einer typisch amerikanischen Produktion, doch selbst das ist für mich schon viel zu viel des Guten. Da gibt es heldenhafte Todessehnsucht unterlegt von einem pathetischen Hans Zimmer'schen Score. Überhaupt: man sollte dem Komponisten für den Mist, den er hier abgeliefert hat, in den Arsch treten. Vermisst wird hier einfach eine gewisse Eigenständigkeit. Alles stinkt irgendwie zu sehr nach "wir wollen wie Amerika sein". Gelangweilt habe ich mich bei Lorelei dafür eigentlich nie und der Patriotismus und der Rest ist im Grossen und Ganzen für einen Kriegsfilm und auf die Laufzeit betrachtet eigentlich nicht so schlimm wie von mir oben dargestellt. Nur der Score ist das wirkliche Manko und ein ganz leichter, fader Beigeschmack bleibt. | |
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