FILME •
HK • MOONLIGHT IN TOKYO | MOONLIGHT IN TOKYO •
HONG KONG 2005 | |
CAST & CREW | REGIE |
Felix Chong, Alan Mak | DARSTELLER | Leon Lai, Chapman To, Yang Kuei-Mei, Yip Suen, Roy Cheung, Go Hayama, Ken Watanabe, Masazumi Nitanda, Natuso Yuna, Eriko Moriwaki, Chie Tanaka | PRODUZENT | Andrew Lau | SCRIPT/BUCH | Felix Chong, Alan Mak | MUSIK | The Invisible Men | |
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WEITERE INFORMATIONEN | LAUFZEIT 94 Minuten | |
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FILMINHALT | Jun (Leon Lai) ist das schwarze Schaf in der Familie. Nachdem die Eltern sterben, schieben sich verschiedene Familienmitglieder die Verantwortung für den grenzwertig behinderten Verwandten zu, bis man ihn schließlich in Japan mitten im lebhaften Shinjuku sich selbst überlässt. Dass Jun zwar zu einem gewissen Grad behindert, jedoch nicht blöd ist, wie er selbst von sich behauptet, darf auch schon bald Hoi (Chapman To) erfahren, als dieser versucht ihn zu beklauen. In der Hoffnung heiße Japanerinnen abzustauben, haben er und seine Freunde einen protzigen Van gekauft, den sie sich jedoch nicht leisten konnten, weswegen Hoi nun Ärger mit der Yakuza hat. Wie es das Schicksal will, laufen sich Jun und Hoi schon bald erneut über den Weg und Hoi wird Jun nicht mehr los, nachdem dieser ihn als seinen alten Schulkameraden erkennt. Kurz davor sich selbst als Gigolo zu prostituieren um irgendwie an Geld zu kommen, entdeckt Hoi Jun?s einzigartige Fähigkeit Menschen mit einer Umarmung glücklich zu machen. Der Plan ist schnell geschmiedet und Jun hat als "junger Bruder" gefälligst zu gehorchen. Nach einer radikalen Schönheitskur und Neugestaltung, sowie einem Spezialtraining durch Meister Hoi persönlich ist Jun bereit die Schlafzimmer einsamer Tokioter Damen zu erobern und die Kassen für Zuhälter Hoi zu füllen. In all dem Durcheinander soll sich schon bald eine innige und berührende Freundschaft zwischen den beiden entwickeln. | |
FILMREZENSION VON RICHARD REICHER | Eine Geschichte, die man sich so einmal auf der Zunge zergehen lassen muss. Herrlich, doch hier ist noch lange nicht Endstation mit Schmunzeln, denn das oft fragwürdige doch mit schwarzen Humor gesegnete Drehbuch birgt noch so manche Überraschung in sich und das Regiegespann Alan Mak und Felix Chong kann mit Recht behaupten hier einen Film mit Kultcharakter geschaffen zu haben. Wer bisher nichts mit dem oft farblosen Leon Lai anfangen konnte und sich wundert warum er doch immer wieder Hauptrollen in großen Filmen bekommt, sollte ihm mit Moonlight in Tokyo wahrscheinlich eine zweite Chance geben. Herrlich wie der sonst so eitel und steif wirkende Mime, sich hier selbst aufs Korn nimmt und mit dieser bis auf die Knochen tragischen und doch um nichts weniger komischen Figur in erstaunliche schauspielerische Höhen aufsteigt. Allgemein ist Moonlight in Tokyo ein zu tiefst unterhaltsamer und kurzweiliger Streifen, bei dem einfach jeder Meter Spaß macht. Die Unterhaltung steht an erster Stelle und so werden die beiden Hauptcharaktere von der einen Kuriosität in die nächste geschleudert, während zwischendurch und stets passend auch mal dramatischere, manchmal traurige, dann wieder bizarre Töne angeschlagen werden. Was dem Duo Mak/Chong vortrefflich gelingt ist es in diesem Durcheinander origineller Ideen das richtige Tempo zu finden und dann auch zu halten. Weiters löblich hervorzuheben auch, dass es trotz der manchmal comichaften Komik (an mancher Stelle fehlt bloß noch die gezeichnete Schweißperle an der Schläfe der Akteure) keinesfalls an Anspruch fehlt. Mitnichten. Moonlight in Tokyo greift bei all der gegebenen Kurzweiligkeit einige tiefgründige Themen auf und lässt diese nicht leichtfertig fallen. Er ist soviel mehr als eine einfache Buddy Komödie. Ein Abdriften in die Brachialkomödienkiste a là Wong Jing ist ebenfalls zu keinem Zeitpunkt zu befürchten. Denn auch wenn oft skurril, im Endeffekt bleibt alles auch immer glaubwürdig. Umso mehr, auch aufgrund der hervorragenden Schauspielleistungen der beiden Hauptdarsteller, die ihren Figuren wirklich eine Menge Seele einhauchen und somit dem Drehbuch leicht über so manch gewollte kleine Lücke helfen. Das Herzstück des Films bildet sicher die Freundschaft der beiden so verschiedenen Hauptfiguren, die hier tatsächlich sehr realistisch und oft sogar bewegend dargestellt wird. Kunstvoll wird es spätestens, als sich die Welt um einen der Protagonisten in Luft auflöst und in eine große Bühne inklusive gut gedehnter Balletttänzerinnen, die gekonnt zu Schwanensee hopsen, verwandelt. Faszinierend und unberechenbar, sowie niveauvoll obwohl manchmal unter der Gürtellinie - Moonlight in Tokyo bleibt lange jeglichen oft durchgekauten Filmszenarien und Klischees fern, ebenso wie jedem bisher bekannten Genre - es lässt sich wohl in jedes und zugleich keines einordnen. Mit kleinen Anspielungen auf Wong Kar Wais Chungking Express und jeder Menge anderer Originalitäten ist dieser Film mit Leichtigkeit der Unterhaltsamste aus dem Jahr 2005 und mit seinem etwas anderen Nachgeschmack für Fans des Hongkongfilms auf jeden Fall zu empfehlen. Ein netter kleiner Streifen, dem man seine kleinen Schwächen gerne verzeiht und der sich seine Sympathie ehrlich verdient, auch wenn das Ende zugegeben schwach ausfällt. | |
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