FILME •
HK • THE PRODIGAL SON | THE PRODIGAL SON
HONG KONG 1982 | |
CAST & CREW | REGIE |
Sammo Hung | DARSTELLER | Yuen Biao, Frankie Chan, Lam Ching-Ying, Sammo Hung, Wei Pei, Chan Lung, Dick Wei, Chin Yuet Sang, Lee Hoi Sang, Wu Ma, James Tien, Chung Fat | |
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WEITERE INFORMATIONEN | LAUFZEIT 104 Minuten | |
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FILMINHALT | Der reiche Raufbold Leung Chang (Yuen Biao) brüstet sich damit, dass er aus 300 Straßenkämpfen als Sieger hervorgegangen ist. Er weiss jedoch nicht, dass sein Vater, aus Angst um seinen Sohn, jedem Gegner vor dem Kampf Geld versprochen hat, wenn sie absichtlich verlieren und Leung Chang nicht verletzen würden. In dem Irrglauben unbesiegbar zu sein, fordert er eines Tages den Operndarsteller Leung Yee Tai (Lam Ching-Ying) heraus. Dieser beherrscht neben seiner Schauspielkunst aber auch noch perfekt Wing Chun, und erteilt dem Raufbold ohne große Mühe eine schmerzhafte Lektion. Leung Chang erkennt, dass man ihn die ganze Zeit betrogen hat und bittet Leung Yee Tai ihn als Schüler anzunehmen, was dieser jedoch zuerst noch ablehnt. Mit Hilfe seines reichen Vaters, der prompt die ganze Operntruppe kauft, gelingt es Chang aber doch in Yee Tai's Nähe zu bleiben... Ähnlich wie Leung Chang, ist auch der junge Ngai (Frankie Chan) immer auf der Suche nach würdigen Gegnern. Während einer Opernvorstellung wird er Zeuge von Leung Yee Tai's Kampfkunst und lädt ihn dann einige Zeit später zum Essen ein. Nach dem Austausch einiger Formalitäten kommt es schließlich zu einem Kampf zwischen beiden, der aber abgebrochen werden muss, weil Yee Tai einen Asthma-Anfall erleidet. Auch Ngai's Vater ist sehr um das Wohl seines Lieblingssohns bedacht, und veranlasst, nachdem er von Leung Yee Tai's Kampfstärke erfahren hat, dessen Ermordung. In einer nächtlichen Meuchelaktion wird die gesamte Operntruppe massakriert, nur Yee Tai und Chang gelingt schwerverletzt die Flucht. Sie finden Unterschlupf bei Wong (Sammo Hung), Yee Tai's ehemaligen Mitschüler und ebenfalls Wing Chun-Meister. Zusammen unterrichten sie nun Chang. Plötzlich taucht Ngai wieder auf, um sich nach Yee Tai's Zustand zu erkundigen und bittet um einen erneuten Kräftevergleich. Seine beiden Diener, die auch an dem vorherigen Mordversuch beteiligt waren (von dem Ngai nichts gewusst hat), ermorden Yee Tai jedoch heimtückisch. Leung Chang schwört Rache und fordert Ngai zum Kampf heraus. | |
FILMREZENSION VON OLIVER PöTTGEN | "Prodigal Son" wird von vielen als bester Wing Chun-Film überhaupt bezeichnet und da kann ich mich nur anschliessen. Die Kämpfe und Trainingssequenzen bieten einen sehr guten Einblick in diesen südchinesischen Stil und sind zudem auch noch absolut mitreißend choreographiert. Besonders der Trainingskampf zwischen Yuen Biao und Lam Ching-Ying auf dem Tisch und das Duell Lam Ching-Ying gegen Frankie Chan sorgen dafür, dass die Rewind-Taste stärker als sonst beansprucht wird. Angesichts solch genialer Szenen möchte man kaum glauben, dass der Film bereits 1981 gedreht wurde. Die Kulissen sind zwar teilweise noch im billigen 70er-Style gehalten, aber dafür wurde endlich mal Wert auf eine authentische Frisur gelegt. Soll also heißen, dass (von einigen kleinen Nebenrollen mal abgesehen) alle Darsteller den für die Zeit typischen Mandschu-Zopf tragen, und man von den frisurtechnischen Ausartungen der 70er und 80er glücklicherweise verschont bleibt. Neben solch einem Blick für's Detail kommen aber auch Story und Charaktere nicht zu kurz. Der Handlungsablauf ist durchdacht und erfrischend unverbraucht (von der "Rache-für-den-toten-Meister" mal abgesehen) und besonders die einzelnen Personen entsprechen nicht den typischen Abziehbildern, die man sonst so kennt. Besonders Lam Ching-Ying überzeugt sehr in seiner Rolle als Operndarsteller und Kampfkunstmeister, ähnlich wie Sammo Hung, der als etwas schrulliger Meister eine sehr sympathische Vorstellung abgibt. Gut fande ich auch, dass der vermeindlich "böse" Ngai (gut gespielt von Frankie Chan) überhaupt nicht so böse ist, sondern eigentlich sehr viel von Ehre und Fairness hält; sowas sieht man auch recht selten... Allerdings gibt es zwei Dinge, die mich insgesamt etwas gestört haben: Zum einen gehen die Killer bei dem nächtlichen Anschlag ziemlich brutal und skrupellos zu Werke, was für einen etwas unangenehmen Stilbruch sorgt, im Vergleich zum ansonsten eher fröhlichen Film. Zum anderen ist der (auch nicht unblutige) Endkampf ziemlich kurz, und am Ende auch recht "wild", also ohne ausgefeilte Choreographie und außerdem wirkt er etwas bezuglos an den Film drangeklatscht. Trotzdem gehört "Prodigal Son" zu den Filmen, die man ohne weiteres empfehlen kann. Geboten werden packende und realistische Kämpfe, eine vernünftige Portion Humor und interressante Charaktere. Neben "Pedicab Driver" vielleicht Sammo Hung's bester Film. Allgemeiner Klassikerstatus würd' ich mal sagen. | |
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USER-WERTUNGEN |
9,4/10 bei 8 Stimme(n)
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