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asianfilmweb • Filme • Thirst (KR 2009) • Durst
FILMEKR • THIRST
THIRST •

     aka DURST
     KOREA 2009

CAST & CREW
REGIE Park Chan-Wook
DARSTELLERSong Kang-Ho, Kim Ok-Bin, Kim Hae-Sook, Shin Ha-Kyun, Park In-Hwan, Oh Dal-Su, Song Young-Chang, Mercedes Cabral, Eriq Ebouaney, Lee Hwa-Ryong, Choi Hee-Jin, Ra Mi-Ran
PRODUZENTPark Chan-Wook, Ahn Soo-Hyun
SCRIPT/BUCHPark Chan-Wook, Jeong Seo-Gyeong, Émile Zola
MUSIKCho Young-Uk

WEITERE INFORMATIONEN
LAUFZEIT
133 Minuten

FILMINHALT
Der katholische Priester Sang-Hyeon (Song Kang-Ho) leitet eine Kleinstadtkirche und arbeitet zudem ehrenamtlich im örtlichen Krankenhaus. Immer auf der Suche danach, den Menschen zu helfen, meldet er sich während seines Urlaubs freiwillig, um in einem kirchlichen Forschungsinstitut in Afrika an Versuchen zur Erforschung eines Heilmittels für eine tödliche Krankheit teilzunehmen. Er infiziert sich mit dem tödlichen Emmanuel-Virus, überlebt aber überraschenderweise. Mit vom Virus entstelltem Gesicht kehrt er nach Korea zurück, wo er als bisher einziger Überlebender schon bald als Heiliger verehrt wird. Doch Sang-Hyeon sieht sich seltsamen, unbekannten Gefühlen ausgesetzt und erkennt schon bald, daß er sich in einen Vampir verwandelt hat. Ausgestattet mit übermenschlichen Kräften, aber auch mit einem leidenschaftlichen Blutdurst, sieht er sich vor schwere moralische Konflikte gestellt. Wie soll er sich ernähren, ohne Menschen zu verletzen? Wie kann er weiterhin Priester sein und dennoch ein so dunkles Geschöpf wie ein Vampir? Gequält versucht Sang-Hyeon, den Spagat des Doppellebens zu meistern. Alles wird noch schlimmer, als er die von Schwiegermutter und Ehemann unterdrückte Tae-Joo (Kim Ok-Bin) kennenlernt, die sich zu ihm hingezogen fühlt. Zwischen Zuneigung und Blutdurst hin-und hergerissen, kann der Priester der Versuchung schließlich nicht mehr widerstehen und bricht sein Keuschheitsgelübde. Von Gewissensbissen über seinen Blutdurst und seine sexuelle Verfehlung geplagt und von seinem Mentor verstoßen, legt er schließlich seine Soutane ab. Die Affäre mit der zunächst unscheinbaren Tae-Joo führt er von Schuldgefühlen geplagt weiter. Der betrogene Ehemann stellt bald ein Hindernis dar - und erneut sieht sich der gefallene Priester vor ein Dilemma gestellt. Die Lösung scheint naheliegend - und schon bald sind die Geschehnisse nicht mehr unter Kontrolle zu halten?

TRAILER
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FILMREZENSION VON DANIEL FRICK
In seinen letzten Filmen hat der neben Kim Ki-Duk bekannteste koreanische Regisseur Park Chan-Wook immer wieder die Zerrissenheit seiner Filmcharaktere zwischen Rache, moralischen Verfehlungen und dem Bemühen nach Menschlichkeit thematisiert. Für "Durst" verwob er die Handlung des Romans "Thérèse Raquin" von Émile Zola mit einer Vampirgeschichte. Wenn er die namensgebende Romanfigur in einen katholischen Priester verändert, die sich in einen Vampir verwandelt, passt das genauso gut ins Handlungsszenario wie der überaus passende Filmtitel. In der ersten Hälfte ist "Durst" eine tragische Charakterstudie des moralischen Verfalls des gläubigen Priesters. Gequält ist der Protagonist, weil er nicht nur seine Werte, sondern schließlich sich selbst vom Vampir-Virus in Frage gestellt fühlt. Parallel erwachen lange verborgene Sehnsüchte nach der (verbotenen) Liebe zu einer Frau, denen er schon bald erliegt. Wenn der Film in der zweiten Hälfte Fahrt aufnimmt, dann ist dies eine Analogie zu den kaum noch zu bändigenden Gefühlen des Protagonisten: Vom Drama aus entwickelt sich dann zunehmend die Vampir-Horror-Geschichte und mit Blut wird nicht gegeizt. Wenn sich am Ende des Films die Liebe und Leidenschaft der Hauptcharaktere in Zerstörung und Untergang wandelt, hat er dramaturgisch sicherlich die besten Momente. Stilistisch ist er durchgängig auf sehr hohem Niveau angesiedelt, die ausdrucksstarken Bilder verstören mitunter sehr, so wie auch Sang-Hyeon häufig verstört ist. Auch darstellerisch ist der Film gelungen, vor allem die personifizierte Versuchung in Form von Tae-Koo und deren Wandlung wird von Kim Ok-Bin hervorragend dargestellt. Wie auch die letzten Filme von Park muß einem der spezielle Stil vor allem inhaltlich, aber auch im Bezug auf das eher gemächliche Tempo sicherlich liegen. Auf jeden Fall erwartet den aufgeschlossenen Filmliebhaber eine eigentümlich-innovative Mischung aus Drama und Horror im Vampir-Setting. Und das ist bei den jüngst erfolgreichen, aber flach-vorhersehbaren Vampirfilmen doch ein Segen. Zwar geht es vordergründig um die gleichen oder zumindest ähnlichen Dilmmata zwischen Zuneigung und (zerstörerischer) Leidenschaft, doch "Durst" löst das ganze deutlich anders auf als "Twilight" mit seinen Teenie-Model-Vampiren. "Durst" ist ein Vampirfilm für Erwachsene. Für Erwachsene, die unkonventionellen Formen auch formal offen gegenüber stehen. Wie auch schon für "Oldboy" erhielt Park den Preis der Jury beim letztjährigen Filmfestival in Cannes. Ob das eher ein Grund dafür oder dagegen ist, sich diesen besondern Streifen anzusehen, ist allerdings wohl Geschmackssache.



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