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asianfilmweb • Filme • 4:30 (SG 2006)
FILMESG • 4:30
4:30

     SINGAPUR 2006

CAST & CREW
REGIE Royston Tan
DARSTELLERXiao Li Yuan, Kim Young-Jun (ii), Zhang Xiao Wu

WEITERE INFORMATIONEN
LAUFZEIT
93 Minuten

FILMINHALT
Der Schüler Xiao Wu (Xiao Li Yuan) ist ein ganz normaler Elfjähriger. Seine Mutter arbeitet weit entfernt und kommt auch abends nicht nach Hause. Der Junge muss seinen Alltag zwangsläufig alleine bewältigen. Dieser besteht dann seinem Alter entsprechend nicht aus viel: Schule, kleine Streiche mit den Sportlern im Park, danach zurück in ein leeres, tristes Apartment in einem heruntergekommenen, anonymen Mietshaus und Instant-Nudelsuppe. Der Junge sehnt sich in seiner Verlassenheit nach menschlicher Nähe, doch sein ihm unbekannter Onkel Jung aus Korea (Kim Young-Jun) spricht nicht nur nicht seine Sprache, sondern ist gänzlich gefangen in seiner eigenen Welt. Der gutaussehende Mittdreißiger hat schrecklichen Liebeskummer, nachdem ihm eine mandeläugige Schönheit das Herz gebrochen hat. Morgens um 4:30 kommt er betrunken aus der Kneipe nach Hause, just zu der Zeit, in der für Xiao Wu die schlaflose Einsamkeit am schlimmsten ist. Kein Wunder, dass er keinen Versuch auslässt, zu seinem depressiven Mitbewohner Kontakt aufzunehmen. Seine Kreativität dabei lässt einen gelegentlich schmunzeln, auch wenn das immer gegenwärtige Gefühl der Isolation dem ganzen Film einen sehr melancholischen Touch gibt. Jede Reaktion verzeichnet der kindliche Träumer akribisch in seinem Tagebuch. Sei es der Essensgeruch der Kleider von Jung, das erste durch Gegenvergleich beim schlafenden Onkel definierte Schamhaar oder das gemeinsam mit dem schlafenden Onkel aufgenommene Foto. Als Jung schließlich aus seiner Lethargie erwacht und auf die Kontaktaufnahme des Jungen reagiert, ist dieser überglücklich. Gemeinsam sitzen sie im Treppenhaus aneinander gelehnt und genießen schlicht die Nähe des anderen. Doch dann muss Jung zurück nach Korea...

FILMREZENSION VON DANIEL FRICK
Der erst 29-jährige Royston dürfte mittlerweile der bekannteste Filmemacher Singapurs sein. Ein kleines Land sicherlich, doch immerhin wurde er 2004 vom berühmten "Time" Magazin zu den 20 wichtigsten Persönlichkeiten Asiens gewählt. Ein wahrer Preisregen ergoss sich über den jungen Regisseur für seinen Kurzfilm "15". Nachdem dieser durch seinen Erfolg eine längere Fassung nach sich zog, ist "4:30" nun sein erster als solcher konzipierte Spielfilm. Komplett aus der Sicht von Xiao Wu erzählt ist dieser traurige Film eine anschauliche Parabel über die Einsamkeit. Es sind die vielen Gesten und nicht die ohnehin kaum vorhandenen Dialoge, die die Sehnsucht des Jungen nach zwischenmenschlicher Nähe treffend ausdrücken. Wenn er in der Schule seinen Aufsatz über "Mein Vater - mein Held" vorliest oder dem schließlich reagierenden Jung ein Glas Orangensaft auspresst, dann schwankt man zwischen Rührung und Mitleid. Der talentierte Xiao Li Yuan spielt seine Rolle unglaublich lebensecht, fast erhält man den Eindruck des dokumentarischen. Kleinste Gesten und Bilder werden zu unglaublich ausdrucksstarken Plädoyers, wie ich sie noch selten in einem Film gesehen habe. Als der erste Film aus Singapur überhaupt wurde "4:30" 2005 als Eröffnungsfilm des Filmfestivals von Cannes ausgewählt und hat seitdem 7 Auszeichnungen gewonnen. Ein weiterer Beweis für das dem Europäischen ebenbürtige Autorenkino Südostasiens. Unglaublich sensibel und rührend!



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