Denn "The First Slam Dunk" ist in Sachen Inszenierung ein echter Hingucker und bringt die Besonderheiten der Sportart Basketball eigentlich perfekt an die Zuschauer*innen heran. So gibt es tolle Pass-Stafetten, spektakuläre Würfe und Dunks und viel mitreißende Zweikämpfe zu sehen - und das alles in einer Optik zum Niederknien. Was Toei Animation und und DandeLion Animation Studio unter der Regie des Mangaka höchstpersönlich hier abliefern, ist erste Sahne. Zwar verlässt man sich hier zu einem Grossteil auf 3D-Animation und Motion Capturing, doch sieht das Ergebnis einfach großartig aus. Dank toller Licht- und Schatteneffekte und vielen kleinen Details wirkt der Film wie ein zu Leben erwachter Manga und - nicht wie so viele andere "3D-Anime" - so extrem steril. Highlights sind neben den Bewegungen der Spieler an sich auch der Faltenwurf der Trikots oder die Animation des Korbnetzes. Auch klanglich hat man den Sport gut eingefangen und greift auf gelungene Soundeffekte zurück. Die musikalische Untermalung verlässt sich dabei vor allem auf rockige Musikstücke, was ziemlich gut zu der Truppe der Shohoku-Oberschule passt.

Weniger gelungen ist die lange Laufzeit von 125 Minuten. Ob es die wirklich gebraucht hätte, kann man in Frage stellen. Vor allem für Ryotas Hintergrundgeschichte wird extrem viel Zeit aufgewendet, obwohl sie ab einem gewissen Punkt auserzählt scheint. Und auch wenn man sich bemüht, einiges über die Mitspieler zu erzählen, bleiben die Charaktere am Spielfeldrand - sei es die kleine Gruppe an Fans und das Trainerteam - komplett außen vor. Aber um hier mehr zu erfahren, muss man dann wohl doch zum Manga greifen. Dieser wird aktuell - im dritten Anlauf übrigens - von Carlsen veröffentlicht und ist zum Zeitpunkt dieser Besprechung bei Band 6 angekommen.