Als Preisträgerin des Nippon Rising Star Awards ist die Schauspielerin Toko Miura in diesem Jahr in mehreren Beiträgen der Nippon Connection zu sehen. Einer davon ist der hier besprochene "I Am What I Am" von Regisseur Shinya Tamada, den man hierzulande vermutlich eher weniger kennt. Der Gute hat sich in seinen beiden anderen abendfüllenden Werken aber auch schon mit einem Element beschäftigt, was auch hier tragend ist: der Liebe!
Dabei spiegelt er wieder, was in der japanischen Gesellschaft schief läuft. Denn aufgrund des extremen Patriarchats sind die Frauen dazu verdammt irgendwann zu heiraten, Kinder zu kriegen und glückliche Hausfrauen zu werden. Und dann kommt unsere Protagonistin Kasumi ums Eck, zu der diese Lebenspläne überhaupt nicht passen.
Als sie dann auch noch ihre Asexualität enthüllt und in einem Kindergarten - eine tragisch-lustige Szene - ihre eigene Variante von "Cinderella" vorträgt, ist es sowieso vorbei mit der Kompatibilität zur japanischen Gesellschaft und genau daraus entspinnt Tamada weitere Story-Teile, die nachdenklich machen.
Der Star des Films ist ganz klar Toko Miura, die man aus dem Oscar-prämierten "Drive My Car" kennen sollte und die hier wirklich eine hervorragende Performance abliefert. Aber auch der Rest des Casts weiss zu überzeugen, allen voran Atsuko Maeda als selbstbewusste Schulfreundin aus vergangenen Tagen und die allwissende Grossmutter, dargestellt von Reiko Tajima.
"I Am What I Am" ist dabei aber nicht der klassische Liebesfilm, an dessen Ende dann trotzdem alles so wird, wie sich das die Gesellschaft gerne wünschen würde. Er bleibt eigenständig und bietet neben Humor und Empathie auch etwas Melancholie und Drama. |