"Kingdom" basiert auf der bisher 56 Bücher umfassenden und nocht nicht komplettierten Manga-Serie von Yasuhisa Hara bzw. auf der mittlerweile 77-teiligen Anime-Serie aus dem Jahr 2012, die dieses Jahr nach 6 Jahren Funkstille endlich mit einer neuen Staffel fortgesetzt wird. Die erfolgreiche Realverfilmung hat bei dieser Entscheidung sicherlich eine grosse Rolle gespielt.
Regisseur Shinsuke Sato ist bereits durch die Realverfilmungen von "Gantz", "Death Note", "Inuyashiki" und "Bleach" bekannt geworden. Wie bei diesen vergangenen Projekten ist er auch bei "Kingdom" für das Script verantwortlich mit Unterstützung von Co-Autor Tsutomu Kuroiwa und abgesegnet vom Manga-Autor Yasuhira Hara selbst. Satos Aufbau des Films ist nicht neu. Beginnend bei der Kindheit des Protagonisten Shin wird von der Freundschaft zu Hyou und dem Talent der beiden in Schwertkampf und Martial-Arts in zahlreichen Montagen mit Zeitsprüngen erzählt. Hyous Ermordung ist dann der Aufhänger für Shins epische Reise auf der Suche nach den Verantwortlichen. Im Grossen und Ganzen ist "Kingdom" ein Rachefilm angesiedelt in einem historisch sehr frei interpretiertem China 255 vor Christus. Dabei trifft er wie in einem Roadmovie auf zahlreiche Weggenossen.
Die Kampfszenen, insbesondere die intimeren Schwertkämpfe bzw. Duelle mit anderen innovativen Waffen sind gut choreographiert von Yuji Shimomura. Sie stehen im Kontrast zu zahlreichen Schlachtenszenen mit etlichen Statisten, die den Film das epische Ausmass zu Recht verleihen. Seine Manga- bzw. Anime-Ursprünge werden hier nicht versteckt, wer also auf eher realistische Kampfchoreographie hofft, wird wohl enttäuscht sein. Positiv sei hier noch die Cinematographie in diesen und den eher ruhigen Szenen hervorzuheben. Die Bildkomposition und Setdesign unterstreicht die epische Wirkung nur weiter.
Die knapp 130 Minuten Laufzeit machen sich leider desöfteren negativ bemerkbar. Insbesondere die politischen Irrungen und Wirrungen von Königen & Generälen machen einen Grossteil der Story aus und bremsen etwas das Tempo des Films.
Das Finale zieht das Tempo dann glücklicherweise wieder an und sorgt für spektakuläre 30 atemberaubende Schluss-Minuten und hinterlässt den Zuschauer mit einem insgesamt sehr versöhnlichen Gesamteindruck. Empfehlenswert! |