FILME •
CN/HK • LITTLE BIG SOLDIER | LITTLE BIG SOLDIER •
CHINA/HONG KONG 2010 | |
CAST & CREW | REGIE |
Ding Sheng | DARSTELLER | Jackie Chan, Wang Lee-Hom, Yu Rong-Guang, Ken Lo, Lin Peng, Do Yuk-Ming, Yoo Seung-Jun, Wang Baoqiang, Xu Dong Mei, Jin Song, Wu Yue | PRODUZENT | Jackie Chan, Solon So | SCRIPT/BUCH | Ding Sheng, Jackie Chan | CHOREOGRAPHIE | Jackie Chan, He Jun, Ng Kong | MUSIK | Xiao Ke | |
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WEITERE INFORMATIONEN | LAUFZEIT 96 Minuten | |
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FILMINHALT | 227 v. Chr. Es ist die Zeit der streitenden Reiche. Bei einer Schlacht der Fürstentümer Wei und Yan, kommen ca. 3000 Soldaten ums Leben. Es ist ein einziges Massengrab. Doch dann erhebt sich ein einfacher Soldat der Yan (Jackie Chan), der sich die Schlacht über mithilfe kleiner Tricks tot gestellt hat und durchforstet die Taschen der Verblichenen nach verwert- und brauchbaren Gegenständen. Als er einen verletzten General der Wei (Wang Lee-Hom) findet, wähnt er sich am Ziel seiner Träume. Denn das Fürstentum Yan, bietet für jeden gefangenen Wei-General eine Prämie von fünf Mou Land. Sehr viel Land für einen einfachen Mann. Soviel, dass er nicht einmal weiss, was er alles anpflanzen soll. Doch der General der Wei denkt gar nicht daran als Kriegsgefangener der Yan vor sich hinzuvegetieren. Immer wieder versucht er sich aus der misslichen Lage zu befreien. Diese ständigen Scharmützel untereinander manövrieren die titelgebenden Männer ein ums andere Mal in heikle Situationen; und dann ist da auch noch ein Trupp Wei-Soldaten unter der Leitung von Prinz Wen (Yoo Seung-Jun) hinter ihren Fersen... | |
FILMREZENSION VON HY QUAN QUACH | Gleich vorweg, man darf "Little Big Soldier" ganz klar als Jackie Chans besten Film der letzten Jahre bezeichnen. Wenn man ehrlich ist, mindestens der letzten zehn Jahre. In dieser Zeit versuchte er vergeblich an seinem Filmkonzept festzuhalten ("Rush Hour 3", "Das Medaillon") oder verbrannte sich am ernsthaften Schauspiel ("New Police Story"). Doch für die Filme, die ihn weltbekannt machten, ist er mittlerweile zu alt und zum Schauspieler hat er noch nie sonderlich viel getaugt. Es schien fast so, als wäre seine Zeit abgelaufen. Als gebe es keinen Platz mehr für einen alternden Martial-Arts-Star. Welche Daseinsberechtigung gibt es denn schon für einen Krieger, der das Schwert nicht mehr zu ziehen vermag. Doch er könnte sich zurückziehen und ein Feld bestellen. Und so scheint auch Jackie Chan erkannt zu haben, in welche Richtung er sich nun entwickeln muss, um nicht völlig aus dem Bewusstsein des Publikums zu verschwinden. Eine Entwicklung weg vom Zugpferd, das er bei allem Respekt schon lange nicht mehr ist, hin zum "Support Act" mit meist schrullig-mentorhaftem Auftreten. So gesehen in "Forbidden Kingdoms" als auch in "Karate Kid". Auch in "Little Big Soldier" gibt er sich eher von seiner komischen Seite. Als einfacher Bauer des Fürstentums Yan, ist er weder besonders bewandert in der Schwertkunst, noch ein ehrenvoller Soldat. Alles was er will, ist ein Stück Land und ansonsten begnügt er sich damit zu überleben. Dazu sind ihm alle kleinen und fiesen Tricks recht. Das gibt Jackie Chan freilich viel Raum für Slapstickmanöver, ganz nach seinem Vorbild Buster Keaton. Doch dienen sie hier weniger dazu, ihn als gewieften Haudegen darzustellen, denn als Überlebenskünstler. So ist es auch nur konsequent, dass er eigentlich nie wirklich kämpft, sondern sich nur seiner Haut erwehrt. Die Kampfszenen übernehmen hier andere. Zum Beispiel Wang Lee-Hom, der den Kronprinzen und General des Fürstentums Wei darstellt. Geprägt von Idealen, richtet er einen loyalen, aber feigen Deserteur seiner Armee, der ihm das Leben gerettet hat, lieber hin, als ihm zu danken. Der Konflikt der beiden Protagonisten erwächst demnach nicht nur aus der Feindschaft ihrer Fürstentümer, sondern auch aus der Gegensätzlichkeit ihrer Werteanschauungen. Auf der einen Seite, der egoistische, kleine Mann, der nicht viel von der Welt weiß und wissen will und auf der anderen Seite, der ehrenhafte General, der für sein Fürstentum sterben würde und nichts mehr verachtet als Ehrlosigkeit und Feigheit. Nicht grösser wäre demnach die Schmach, von so einem Mann gefangen genommen zu werden und nicht grösser die Genugtuung einmal im Leben etwas Bedeutsames zu tun. Doch durch die Gegensätzlichkeit der Beiden und die vielen Gefahren, die sie ungewollt miteinander durchleben müssen, lernen sie einander zu verstehen. Oft wird "Little Big Soldier" auch als Roadmovie bezeichnet. Also ein Film, der die meiste Zeit "auf dem Weg" spielt und in dem die Darsteller aber auch eine Wandlung durchmachen oder zumindest eine Erkenntnis aus der Reise erlangen. In der Tat werden auch die Protagonisten in diesem Film am Ende um eine Erkenntnis bereichert, die ihren Lebensweg abrupt verändert. Regisseur Ding Sheng ist ein wirklich bewegender Film gelungen, der sowohl lustige Szenen bietet, als auch stille Momente, die zum Nachdenken anregen. Die Charaktere sind gut gezeichnet und werden von nahezu allen Darstellern glaubhaft mit Leben gefüllt. Lediglich der kaum beleuchtete Konflikt zwischen dem Kronprinzen und Prinz Wen fällt da leicht aus dem Rahmen. Mit Wang Lee-Hom und Yoo Sung-Jun hat Ding Sheng auch zwei Sänger mit an Bord, die ihre Rollen sehr begabt ausfüllen. Gerade für Yoo Seung-Jun ist dieser Film sogar das Filmdebüt, nach langer Abstinenz vom Showbiz. Selbst Jackie Chan wirkt kaum aufgesetzt. Die Rolle passt ihm wie angegossen und er wirkt so leichtfüssig wie schon lange nicht mehr. Abgerundet wird das Ganze von einem schönen Score und schönen Bildern. Schön in der Tat - ein schöner Film. | |
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USER-WERTUNGEN |
6,0/10 bei 6 Stimme(n)
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