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asianfilmweb • Filme • The Postmodern Life Of My Aunt (HK 2006)
FILMEHK • THE POSTMODERN LIFE OF MY AUNT
THE POSTMODERN LIFE OF MY AUNT

     HONG KONG 2006

CAST & CREW
REGIE Ann Hui
DARSTELLERChow Yun-Fat, Vicky Zhao Wei, Siqin Gaowa, Shi Ke, Lu Yan, Guan Wenshou, Wang Ziwen, Fang Qingzhuo

DVD/BD/HD/OST VERÖFFENTLICHUNGEN VOM FILM
DVD The Postmodern Life Of My Aunt

HongkongUniverse
 2 DVDs
anamorphes Bild · kantonesisch DD5.1, mandarin...

WEITERE INFORMATIONEN
LAUFZEIT
113 Minuten

FILMINHALT
Auntie (Siqin Gaowa) lebt im modernen, sich verändernden Shanghai der Gegenwart. Ihre Lebensmaxime heisst daher: "Life is all about planning ahead". Trotzdem läuft nicht immer alles so, wie sie sich das vorstellt. Ihr Neffe bringt ihren (zugegebenermassen kauzigen) Lebensalltag völlig durcheinander, entführt sich irgendwann kurzerhand selbst und bringt seine Tante in ungeahnte Schwulitäten. Ihren Job als Englischlehrerin verliert sie aufgrund ihres veralteten Akzents und mit ihrer neugierigen Nachbarin und deren Schosskätzchen verbindet sie eine Art Hassliebe. Als sie dann auch noch auf den charmanten Betrüger und Schwerenöter Pan (Chow Yun-Fat) hereinfällt und ihre ganzen Ersparnisse verliert, bekommt ihr durchorganisiertes Leben einen Knacks. Immer mehr Schicksalsschläge und Enttäuschungen prasseln auf sie ein bis sie schlussendlich im Krankenhaus landet. Dort erscheint ihre Tochter (Zhao Wei), die sie seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hat, und Aunties Leben verändert sich in eine ungeahnte Richtung.

FILMREZENSION VON MICHAEL FROST
"You have to catch up with the times", die Worte ihrer nervigen Nachbarin beschreiben Aunties Dilemma punktgenau. In einem sich stetig verändernden Shanghai kämpft sie um ihr kleines Leben, dass - trotz aller Bemühungen - irgendwie nicht in der Gegenwart anzukommen scheint. Siqin Gaowa füllt die Rolle der kleinen Frau von nebenan mit solcher Sicherheit und Kunst, das man sich aufrichtig freut, dabei zuschauen zu dürfen. Gleiches gelingt Chow Yun-Fat, der hier eindrucksvoll beweist, dass er ein facettenreicher Schauspieler ist und nicht allein auf die "Heroic-Bloodshed"-Rollen reduziert werden darf. Pan bedient sich Aunties Traum vom kleinen Glück und ihrer Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit mit einem solchen Charme, dass man ihm eigentlich nicht böse sein kann. Als Chow Yun-Fat einen gekünstelten Anfall mit dem Satz: "The last 50 years have been so depressing to me!" enden lässt, konnte ich mich jedenfalls vor Lachen kaum auf dem Sessel halten. Einfach klasse! Auch Aunties groteske und tragisch-komische Erlebnisse mit den unterschiedlichen Milieus in Shanghai sind witzig, aber im gleichen Atemzug ebenso berührend und durchaus kritisch. Diese Balance hat Regisseurin Ann Hui gut hingekriegt, sie hat Personen und Settings wunderbar ausgewählt und gekonnt eingesetzt (Ich sage nur: Demente Grossmutter und roter Badeanzug). So geht das lustig und melancholisch weiter bis Zweidrittel des Films vorbei sind und man sich langsam fragt, wie die ganze Sache wohl ausgehen wird? Doch mit Aunties Zusammenbruch und Sturz verändert sich der ganze Film. Die Regisseurin selbst sprach in einem Interview von einem Schock, den sie dem Zuschauer zumuten würde, der dem Film aber mehr philosophische Tiefe gäbe. Ob das so stimmt, kann man diskutieren - da hätte wohl auch Ann Hui nichts dagegen. Mit dem Eintreffen ihrer Tochter am Krankenbett erfährt man jedenfalls plötzlich, dass die liebe Auntie ihre Familie verlassen hat, um in Shanghai leben zu können und dem (für europäische Massstäbe unglaublichen) Industriemoloch von Anshan zu entfliehen. Auntie selbst verlässt als gebrochener Mensch das Krankenhaus und ebenso Shanghai, um gescheiterter Dinge in die Provinz zurückzukehren. Dort wird sie erneut von ihrem Neffen besucht und so schliesst sich der Kreis um Aunties Schicksal und das ihrer Familie. Eigentlich wünscht man ihr und ihrer Tochter mehr Glück, aber das Filmende bleibt da unversöhnlich, "True-life-details" nennt das die Regisseurin. Das Ende und die bunte Aufmachung der DVD sprechen sehr unterschiedliche Sprachen, der Bruch im Film ist doch sehr krass und verdirbt einem etwas den Spass. Vielleicht wollte Ann Hui an dieser Stelle doch zu viel und hätte den Film lieber in den begonnen Bahnen zu Ende führen sollen, es hätte ihm nichts genommen. Der Film ist aber in jedem Falle sehenswert, da das gesamte beteiligte Ensemble wirklich bis zur kleinsten Nebenrolle hin hervorragend besetzt ist und ebenso agiert. Auch die Peking Opera-Szenen (die Chow Yun-Fat im Übrigen nicht selbst gesungen hat) fügen sich harmonisch ein und passen einfach in diesen bunten und vielschichtigen Film. Ich konnte mich nicht so richtig zwischen 8 oder 9 Sternen entscheiden und habe die Sache dann für mich einfach mathematisch gelöst. 9 für Anfang- und Mittelteil, knappe 7 für das Ende, so komme ich letztendlich auf insgesamt 8. Für die Faktenjäger unter uns bleibt noch zu sagen, dass Chow Yun-Fat und die Regisseurin vor sage und schreibe 21 Jahren schon einmal zusammengearbeitet haben ("Love In A Fallen City").



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