| Im Rahmen des Programmpunkts Nippon Visions zeigen die Veranstalter*innen der Nippon Connection auch immer mal wieder kleinere Produktionen aus Japan, so auch "Scary Friend". Dieser entstand unter der Regie von Takara Mineo und Naohiro Takahashi, die beide auch für den Schnitt, das Drehbuch, die Kamera und die Musik des Films verantwortlich waren. Und auch noch in die Rollen einiger Figuren schlüpften... eine echte Low Budget-Produktion also, in der jeder Yen gerne zweimal umgedreht wird.
Und das merkt man "Scary Friend" auch in jeder Sekunde an. Ton und Bild sind sehr amateurhaft, auch die Effekte - die meisten Stofftiere werden als Handpuppen genutzt - durchschaut man schnell. Dennoch verleiht das dem Ganzen einen gewissen Charme und ist einer der Pluspunkte der Horror-Mystery-Mixtur. Vor allem die verschiedenen Stoffwesen sind sehr kreativ gestaltet.
Doch leider krankt der Film vor allem auf der erzählerischen Ebene. Die Story wäre für einen Kurzfilm sicherlich perfekt, aber 75 Minuten damit zu füllen, ist am Ende nur anstrengend und irgendwie ein bisschen eintönig. Zwar ist "Scary Friend" nicht gerade langweilig, aber schon der Einstieg macht einem das Erlebnis schwer. Denn in den ersten 15 Minuten versteht man rein gar nichts, die wilden Kamerafahrten und die Hektik schrecken erst einmal ab. Danach gewinnt der Film etwas an Substanz, hat auch ein paar schönere Momente, nur um sich am Ende wieder in einem heillosen Durcheinander zu verlieren.
Kein Total-Ausfall, aber sicherlich muss man für "Scary Friend" in der richtigen Stimmung sein. | 
